Volleyball wurde 1985 in den USA erfunden und es ist kein historischer Zufall, dass nur wenige Kilometer entfernt auch der Basketballsport entstanden ist. Beide Sportarten wurden damals nämlich mit dem gleichen Ziel ins Leben gerufen: Es ging darum, die Schüler des Sportunterrichts während des Winters zu beschäftigen. Zu diesem Zweck beschloss William G. Morgan, Basketball, Tennis und Badminton neu zu denken und zu kombinieren. Volleyball, wie wir es heute kennen, war entstanden.
Volleyball entwickelte sich zu einer komplexen Disziplin und gerade für Neulinge kann das Regelwerk im ersten Anlauf überfordernd sein. Wir verschaffen Abhilfe und liefern dir einen Überblick über die wichtigsten Spielregeln, die es zu beherzigen gilt.
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Die Grundlagen des Volleyballs
Größe und Eigenschaften eines Volleyballfeldes
Ein Volleyballfeld ist 9 m breit und 18 m lang. Es hat zwei Seiten, die durch ein Netz in 2,43 m Höhe (2,24 m für Frauen) voneinander getrennt sind. Jede Seite wird von einer Mannschaft besetzt und ist in zwei Bereiche unterteilt: den vorderen Bereich (3 m lang) und den hinteren Bereich (6 m lang).
Zusammensetzung und Rollen der Spieler:innen in einer Mannschaft
Eine Volleyballmannschaft besteht aus maximal sechs Spieler:innen. Sie sind mit Nummern von 1 bis 6 gekennzeichnet, die mit ihrer Rolle auf dem Spielfeld übereinstimmen.
- Außenangreifer/Außenannahme : Diese Spieler:innen sind in jeder Zone auf den Flügeln positioniert. Sie können sowohl als Angreifer:innen als auch als Verteidiger:innen agieren.
- Zuspieler: Er/Sie wird auch als Dirigent bezeichnet und befindet sich immer in der Nähe des Netzes, meist auf dem rechten Flügel. Zuspieler:innen sind für den 2. Ballkontakt verantwortlich, womit sie der Dreh- und Angelpunkt eines geordneten Volleyball-Spielzuges sind. Letztlich bringen sie ihre Mitspieler:innen in die beste Position, um Punkte zu erzielen.
- Mittelangreifer/Mittelblocker: Wenig überraschend befinden sich diese in der Mitte des Spielfelds (auf jeder Linie). Sie spielen oft mit dem Passgeber zusammen und gehen auf Konter, wenn die gegnerische Mannschaft versucht, einen Schmetterball zu spielen.
- Diagonalangreifer: Sie sind die Hauptangreifer der Mannschaft; sie stehen fast immer auf der gegenüberliegenden Seite des Zuspielers (diagonal) und schlagen kraftvolle Bälle auf die gegnerische Seite, um Punkte zu erzielen. Sie werden nicht umsonst auch Powerhitter genannt.
- Libero: Im Gegensatz zum Aufbauspieler hat der Libero eine sehr defensive Rolle. Er greift nicht an, sondern wird an der hinteren Linie positioniert, um Bälle anzunehmen und abzuwehren. Darin sind sie echte Spezialisten.
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Die offiziellen Volleyballregeln
Einwurf und Rotationssystem
Im Gegensatz zum Tennis ist bei einem Volleyballspiel die Mannschaft, die aufschlägt, zwangsläufig diejenige, die den vorherigen Punkt gewonnen hat. Um den Ball ins Spiel zu bringen, muss der Spieler (der sich auf Position eins im hinteren rechten Feld befindet) außerhalb der Spielfeldbegrenzung stehen. Wie oben beschrieben, hat er ab dem Pfiff des Schiedsrichters acht Sekunden Zeit, um seinen Aufschlag auszuführen. Sobald er den Ball in die Luft wirft, ist er verpflichtet, ihn zu schlagen (um einen Aufschlagfehler zu vermeiden).
Die Rotation erfolgt im Uhrzeigersinn, wenn ein Team mit dem Aufschlag des Gegners punktet. Dadurch wird verhindert, dass immer dieselbe Person den Ball ins Spiel bringt. Die Spieler nehmen direkt nach dem Aufschlag ihre jeweiligen Positionen wieder ein.
Punktesystem und Spieldauer
Ein Volleyballspiel ist nicht zeitlich begrenzt, sondern endet erst, wenn eine Mannschaft gewinnt. Dazu muss sie drei Sätze für sich entscheiden. Jeder dieser Sätze umfasst 25 Punkte und endet, wenn es zwei Punkte Unterschied gibt (oder mehr, wie beim Tennis). Im Jahr 2013 endete in einer koreanischen Liga ein Satz beispielsweise mit 56:54, es kann sich also schon ziehen...
Die häufigsten Fehler und ihre Strafen
Im Volleyball gibt es eine Vielzahl von Fehlern, aber keine Sorge, wir sind hier, um dich zu führen:
- Netzberührung: Wahrscheinlich das häufigste Foul in einem Spiel. Es wird dann gepfiffen, wenn ein Spieler -- wie sollte es auch anders sein -- das Netz berührt. Der Punkt geht dann an den Gegner.
- Positionsfehler: Da jede Position mit einer vordefinierten Rolle (und Positionierung) verbunden ist, wird ein Positionsfehler gepfiffen, wenn ein Spieler beim Aufschlag nicht an der richtigen Stelle steht. Dies wird mit dem Verlust des Punktes bestraft.
- Ball in: Bezeichnet einfach die Tatsache, dass der Ball innerhalb des Feldes einer Mannschaft aufspringt (und somit einem Punktgewinn entspricht).
- Ball out: Wenn der Ball die Spielfeldbegrenzung verlässt, geht der Punkt an die verteidigende Mannschaft.
- Doppelberührung: Dieses Foul wird gepfiffen, wenn ein Spieler den Ball zweimal hintereinander berührt.
- Vier Kontakte: Eine Mannschaft darf den Ball nur dreimal berühren, sonst ist es als Foul zu werden und es gibt einen Punkt für den Gegner.
- Übertreten: Es ist verboten, den Fuß in den gegnerischen Spielfeldteil zu setzen.
- Übergreifen: Ebenso darf, außer wenn man zum Konter geht, kein Körperteil auf die andere Seite des Netzes gelangen.
- Linienfehler: Bei einem Aufschlag oder während eines Angriffs darf die Linie nicht berührt werden.
- Aufschlagfehler: Die Spieler haben nur 8 Sekunden Zeit, um einen Aufschlag auszuführen, da sie sonst für einen Aufschlagfehler bestraft werden. Wenn sie den Ball in die Luft werfen, aber nicht treffen, ist dies ebenfalls ein Aufschlagfehler.
- Ball geführt: Dieser Fehler kommt selten vor, wenn der Ball eher gehalten und geworfen als geschlagen wird.
- Angriffsfoul: Rückraumspielern ist es nicht erlaubt, einen Ball in der 3-Meter-Zone anzugreifen.