Was wäre, wenn Captain James T. Kirk aus „Star Trek“, William Adama aus „Battlestar Galactica“ und Han Solo aus „Krieg der Sterne“ in einer fulminanten Schlacht aufeinanderprallen würden? Genau dieses Gedankenspiel ist der treibende Motor hinter „Dreadnought“, einem Free-2-Play-Actiongame, bei dem sich fiktive Mega-Raumschiffe in taktisch fordernden Online-Duellen gegenüberstehen. Auf einer Presseveranstaltung bei Entwickler Yager („Spec Ops: The Line“) in Berlin durfte die Redaktion bereits erste intergalaktische Multiplayer-Gefechte austragen – und war ziemlich von den Socken. Warum genau, skizzieren wir im Folgenden.
1. Erstaunlich viel taktischer Tiefgang
Bis zu 16 Spieler verteilt auf zwei Teams nehmen auf der Brücke wuchtiger Großkampfschiffe Platz, um sich dann in 20-minütigen Online-Schlachten gegenseitig ins Jenseits zu befördern. Die Grundidee von „Dreadnought“ mag auf den ersten Blick wenig innovativ anmuten, entfacht aufgrund ihrer taktischen Vielschichtigkeit jedoch eine erstaunliche Sogwirkung.
Das eigene Schiff in die richtige Schussposition bringen, Spezialfähigkeiten perfekt getimt aktivieren, das umliegende Terrain als Deckung und Sichtschutz nutzen, ständige Kommunikation mit den Teamkameraden, den Energie-Haushalt des Schiffes optimal managen – diese und andere Aspekte zu verinnerlichen braucht Zeit, motiviert Multiplayer-Enthusiasten aber mit jedem erfolgreichen Abschuss umso mehr. Nicht zuletzt, weil Yager die Grundlagen in einem nett gemachten Tutorial erklärt und im Trainingsmodus zunächst beliebig viele Probematches gegen KI-Gegner möglich sind.
2. Fünf abwechslungsreiche Schiffsklassen
Für jede Menge strategische Winkelzüge sorgt darüber das Vorhandensein von fünf verschiedenen Schiffsklassen. Den Anfang macht der namensgebende Dreadnought. Sonderlich schnell und wendig ist er zwar nicht, dafür jedoch strotzt er nur so vor Feuerkraft und Panzerung und führt in bestimmten Konfigurationen sogar Atomsprengköpfe ins Feld. Kurzum: Dreadnoughts sind die Tanks im Klassen-Quintett.
Weiter geht’s mit dem Zerstörer, einer sehr guten Allround-Einheit mit ausgezeichneter Bewaffnung, hohen Defensivwerten und vernünftiger Wendigkeit. Ihr wollt eure Teamkollegen eher buffen bzw. mit schnellen Angriffen hinter feindlichen Linien für Tumult sorgen? Dann solltet ihr euch intensiver mit dem Taktischen Kreuzer respektive der Korvette auseinandersetzen. Scharfschützen wiederum liebäugeln mit dem Artillerie-Kreuzer, den wir unter Punkt 6) noch einmal genauer vorstellen.
3. Die allgegenwärtige Trägheit
Es klingt bizarr, aber ein weiterer Grund, warum sich „Dreadnought“ erstaunlich unverbraucht und herausfordernd anfühlt, ist die allgegenwärtige Trägheit der Schiffe. Egal ob 180-Grad-Wendemanöver, Aufladen des Warp-Antriebs oder der Einsatz bestimmter Waffensysteme – man spürt einfach, dass man es in der Mehrzahl der Fälle mit eher klobigen, trägen Vehikeln zu tun hat und muss Problemsituation entsprechend anders angehen und timen. Fliegt einem Dreadnought-Kapitän beispielsweise ein Schwarm Zielsuch-Raketen entgegen, tut er gut daran, das Ausweich-Manöver schon dann einzuleiten, wenn er sieht, wie die Raketen zum Himmel aufsteigen respektive eine erste Warnmeldung ertönt.
4. Die intuitive Touchpad-Steuerung
Wer in „Dreadnought“ effizient Widersacher vom Himmel fegen will, muss nicht nur das Terrain der einzelnen Karten zu seinem Vorteil nutzen und die Spezialfähigkeiten der über 50 freispielbaren Schiffstypen clever einsetzen, sondern auch das Einmaleins des Raumschiff-Energie-Managements beherrschen. Die gute Nachricht: Dank durchdachter Touchpad-Steuerung klappt genau das auch in der PS4-Fassung mindestens genauso gut wie am PC und fühlt sich unglaublich intuitiv an. Ein kurzer Wischer nach links genügt, schon leitet der Bordcomputer beispielsweise einen Großteil der Energie temporär auf die Waffensysteme um. Wischt ihr dagegen nach oben bzw. nach rechts bedeutet dies mehr Energie für den Antrieb respektive die Schildgeneratoren. Doch Obacht: Irgendwann sind eure Energiezellen verbraucht und müssen sich erst wieder aufladen – ein Vorgang, der sich Gott sei Dank jederzeit mit einem lässigen „nach unten“-Swipe auf dem Touchpad einleiten lässt.
5. Die Optik der PC-Fassung
Auch wenn es die hier abgebildeten Screenshots nicht immer optimal einfangen, aber für ein Free-2-Play-Spiel sieht insbesondere die PC-Fassung von „Dreadnought“ streckenweise wirklich erstklassig aus. Besonders beachtenswert: kleine Details wie die Rauchschwaden emporfliegender Raketen, bildschirmfüllende Detonation von Nuklear-Torpedos oder das Mündungsfeuer der Dreadnought-Breitseiten-Kanonen. Daumen hoch zudem für die Level-Hintergründe und die richtig coolen Triebwerksanimationen einiger Schiffe. Kostprobe gefällig? Dann führt euch das unten eingebettete Gameplay-Video zu Gemüte. Und die PS4-Version? Sieht ebenfalls schon recht gut aus, braucht insgesamt aber noch etwas Feinschliff.
6. Sniper-Kills im Weltraum
Gründe, bei jedem „Dreadnought“-Match euphorisch mitzufiebern gibt es viele. Allerdings befriedigt kaum etwas so sehr, wie ein perfekt getimter Scharfschützen-Kill aus mehreren Kilometern Entfernung. Mittel zum Zweck sind in diesem Fall die eingangs genannten Artillerie-Kreuzer. Zwar verfügen sie in der Regel über eine eher mäßige Panzerung, müssen mit dem Bug immer ungefähr auf ihr Ziel ausgerechnet sein und brauchen ziemlich lange zum Nachladen – hat man sich jedoch erst einmal mit diesen Macken angefreundet, steht spektakulären Sniperkills nichts mehr im Wege.
7. Der Havoc-Modus
Der Fokus von „Dreadnought“ liegt ganz klar auf rasanten Multiplayer-Schlachten für bis zu 16 Spieler. Auf PlayStation 4 dürft ihr euch allerdings zusätzlich noch in einem exklusiven 3-Spieler-Koop-Modus namens „Havoc“ (zu Deutsch „Verwüstung“) austoben. Und so viel steht fest: Während die ersten Runden vergleichsweise gemächlich ablaufen, drückt die Feind-KI spätestens ab Welle fünf ordentlich aufs Gaspedal. Wundert euch also zum Beispiel nicht, wenn ohnehin schon mächtige Zerstörer und Dreadnoughts der KI plötzlich noch von einem Taktischen Kreuzer unterstützt werden, der mehr oder weniger im Dauerbetrieb Reparaturen vornimmt. Ab Runde sieben geht’s dann richtig ans Eingemachte, denn nun schickt die KI erstmals ein Endgegner-ähnliches Schiff ins Rennen, das Projektile frisst wie Oktoberfestbesucher halbe Grillhendel.
8. Plötzlich als Jäger unterwegs
Wer im Havoc-Modus das Zeitliche segnet, staunt im ersten Moment nicht schlecht. Denn statt euch – wie sonst bei dieser Art von Spielmodus üblich – bis zum Start der nächsten Welle auf die Ersatzbank zu verfrachten, klemmt Yager euch ins Cockpit eines kleinen aber äußerst manövrierfähigen Jägers. Bedacht gesteuert, kann der dann zum Beispiel größere Schiffe mit Reparatur-Strahlen instandsetzen, schnelle Hit’n’Run-Angriffe fliegen oder feindliches Territorium ausspionieren. Doch Vorsicht: Anders als Dreadnought, Zerstörer und Co. halten die Mini-Flieger so gut wie nichts aus.
9. Das Upgrade-System
Am Ende einer jeden Schlacht kredenzt „Dreadnought“ nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Credits, die ihr dann in eine Vielzahl von Schiff-Upgrades investieren dürft. Cloacking Devices etwa machen euren Kahn für einige Zeit unsichtbar, Anti-Missile-Laser neutralisieren anfliegende Marschflugkörper, Reboot-Module setzen alle Spezialfähigkeiten-Cooldowns zurück, Traktorstrahlen ziehen ein Opfer in eure Nähe und Autoguns knüpfen sich Gegner innerhalb eines bestimmten Radius automatisch vor – um nur einige der unzähligen Tuning-Möglichkeiten zu nennen. Redaktionsfavorit bleiben jedoch die futuristischen Rammen, mit denen ihr ein feindliches Schiff – römische Kriegsgaleeren lassen grüßen – frontal auf die Hörner nehmt.
10. Ein spielbarer Sternenzerstörer
Nein, Yager ist nicht im Besitz einer „Star Wars“-Lizenz – zumindest nicht, dass wir wüsten. Weil die meisten Jungs aus dem Entwicklerteam aber selbst seit Kindheitstagen bekennende Jedi-Ritter sind, schimmern natürlich auch „Krieg der Sterne“-Parallelen immer wieder durch. Ein tolles Beispiel hierfür ist dieses Artwork eines Klasse IV Zerstörers von Hersteller Jupiter Arms. Das Beste: Wie alle übrigen Schiffe in „Dreadnought“ lässt er sich ganz ohne Einsatz von Echtgeld freispielen.
Unser kleiner „Dreadnought“-Exkurs hat euer Interesse geweckt und ihr wollt nun selber mal durchstarten? Kein Problem, auf https://www.greybox.com/dreadnought/en/ können sich PC-Spieler den aktuellen Beta-Client direkt herunterladen. PS4-Spieler registrieren sich dagegen auf https://www.greybox.com/dreadnought/en/ps4/ für die geschlossene Beta bzw. warten noch bis Mitte/Ende Juni. Dann nämlich plant Yager die für jedermann zugängliche Offene Beta-Phase. In diesem Sinne: Wir sehen uns im Weltraum!