MTB

Wichtige Frage: Soll ich ein neues DH-Bike kaufen?

Es gab nie einen besseren/schlechteren Zeitpunkt ein Downhill Bike zu kaufen - Die Pros & Cons!
Autor: Ric McLaughlin
4 min readveröffentlicht am
Aaron Gwin fährt das Specialized Demo 8

Aaron Gwin fährt das Specialized Demo 8

© Red Bull Content Pool

Der Kauf eines Downhill-Bikes war schon immer eine große Entscheidung – in jeglicher Hinsicht. Zum einen sind die Bikes teuer. Sehr teuer. Zum anderen bindet man sich damit an einen Fahrstil, der vielleicht – mehr als andere – viel Liebe erfordert (und zurückgibt).
Hier ist unser Leitfaden mit den Fallstricken und Pluspunkten, die momentan den Kauf deines nächsten Bikes beeinflussen könnten.
„Ja – du wärst verrückt, es nicht zu tun!“
1. DH-Bikes machen Spaß. Sie sind für die Geschwindigkeit gebaut und bieten die Möglichkeit, über den sagenumwobenen Punkt hinwegzugehen, an dem nur dein Bike dich daran hindert, noch schneller zu fahren. Es wird dir ganz neue Möglichkeiten eröffnen, wie du dir selbst Angst machen kannst. Die verfügbare Leistung der heutigen Dämpfungen und Bremselemente ist unglaublich, während die Rahmengeometrie noch immer schwächelt. Kurz um: Die derzeitigen DH-Bikes sind die schnellsten, die es ja gab.
2. Auch wenn sie noch immer jenseits der „ein paar Tausend“-Grenze liegen, werden sie doch günstiger. Okay, das trifft nicht auf alle zu. Die Topmodelle kosten noch immer ein Heidengeld, aber es gibt verschiedene Marken, die rennfertige DH-Einsteigermodelle anbieten. Und auch Online-Firmen verfügen über Bikes mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Topmodelle kosten noch immer ein Heidengeld, aber es gibt verschiedene Marken, die rennfertige DH-Einsteigermodelle anbieten. Und auch Online-Firmen verfügen über Bikes mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
3. Bei den gebrauchten Rädern kann man Schnäppchen machen. Leider (für Fahrer, die neue Bikes kaufen) verfügen DH-Bikes aufgrund der extremen Abnutzung über einen geringen Restwert. Wem ein paar Schrammen nichts ausmachen, dem bieten sich nach ein paar Stunden Suche in den Kleinanzeigen viele tolle Bikes für nicht viele (nun ja, zumindest ein paar weniger) Scheine.
4. Erwähnten wir schon, dass sie Spaß machen?! Es liegt im Wesenskern eine DH-Bikes, schneller, höher und härter zu sein als andere Fahrräder. Wurzeln so hoch wie Treppenstufen, holprige Steinwege und Gaps, die scheinbar den Rand der Welt markieren, werden auf einmal alle „machbar“. Spür die Angst der DH-Geschwindigkeit und du weißt, dass du lebst! „Yiee“ und definitiv „ha“!
Loïc Brunis Prototyp von Lapierre

Loïc Brunis Prototyp von Lapierre

© Red Bull Content Pool

„Nein – du wärst verrückt, überhaupt darüber nachzudenken!“
1. Auch wenn der erste Sieg bei einem Wettkampf noch aussteht, kannst du deinen letzten Cent darauf verwetten, dass die Bike-Firmen den letzten Schliff an die DH-Bikes mit 650B-Rädern anlegen. Es dauert nicht mehr lange, bis sie kommen, und daher wäre es etwas kurzsichtig, sich jetzt für ein neues Bike zu entscheiden… Andererseits wird es dann wieder viele gebrauchte Schnäppchen geben.
2. Jeder von uns hat immer weniger Zeit – und mit jeder Sekunde wird es weniger. Eines der größten Argumente gegen ein DH-Bike ist die Tatsache, dass du es auseinander bauen, in deinem Auto verstauen, irgendwo hinfahren, es wieder zusammenbauen, den ganzen Tag einen Berg hinaufschieben, noch einmal auseinander bauen, nach Hause fahren, zusammenbauen, putzen und verstauen musst. Im Vergleich zu einem Trail-Bike, mit dem du einfach von der Haustür an losfährst, beanspruchen DH-Bikes sehr viel Zeit.
Tiefergelegt: Gwin auf dem Specialized Enduro

Tiefergelegt: Gwin auf dem Specialized Enduro

© Red Bull Content Pool

3. Trail/Enduro-Bikes sind derzeit ziemlich gut. Vielleicht der größte Feind beim Kauf eines Bikes mit großem Federweg ist, dass man mittlerweile auch mit einem Federweg von 150mm jede Menge Spaß haben kann. Genau genommen, hatte man noch nie so viel Spaß wie heute und man kann mit ihnen sogar bis zu den Trails fahren… Es spricht wohl Bände, dass Jared Graves letztes Jahr bei den DH-Weltmeisterschaften auf einem Enduro-Bike den dritten Platz belegt hat. Bei den DH-Bikes stehen der finanzielle Aufwand und die gefahrenen Kilometer in keinem Verhältnis.
Fazit
Die Entscheidung ist zweifellos schwer. Wenn du bereits ein waschechter Rennfahrer bist, der freitags meistens früh Feierabend und sich auf den Weg zum Wochenendrennen macht, dann ist es wahrscheinlich die vernünftigste Entscheidung, auf die neue Rasse der „Groß-Räder“ zu warten. Aber das hängt natürlich auch davon ab, wie wichtig dir die Radgröße ist…
Wenn du lieber gemütlich in die Pedale trittst und einfach nur ein Spielzeug für den gelegentlichen Wochenendausflug oder den Urlaub in den Bergen suchst, dann ist der Ausblick noch immer trübe.
Wenn du lieber gemütlich in die Pedale trittst und einfach nur ein Spielzeug für den gelegentlichen Wochenendausflug oder den Urlaub in den Bergen suchst, dann ist der Ausblick noch immer trübe. DH-Bikes sind die F1-Wagen des Mountainbiking – sie leisten nur bei hoher Geschwindigkeit gute Arbeit, aber wenn, dann macht es unglaublich viel Spaß. Gleichermaßen könnten jedoch ein paar härtere Reifen zusammen mit einem etwas breiteren Lenker dein derzeitiges „Ross“ für wenig Geld aufrüsten.
Kurz gesagt, wir lieben DH-Bikes! Sie gehören zu den Dingen, die einerseits wenig sinnvoll erscheinen, aber dir andererseits so sehr das Gefühl geben, zu leben, wie kein anderes Bike es kann. Wenn du über das nötige Geld, die Zeit und die Bereitschaft verfügst, dein Bike für einen einzigen Run noch einmal den Berg hinaufzuschieben…. sollte dich nichts davon abhalten!
So viel Spaß!

So viel Spaß!

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Aaron Gwin

Once an aspiring motocross racer, American Aaron Gwin is a five-time overall UCI Downhill Mountain Bike World Cup champion and a legend of the sport.

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Loïc Bruni

A five-time elite world champion, French rider Loïc Bruni is already one of the all-time great downhill mountain bike racers and he's not finished yet.

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