Sébastien Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia kämpften sich von hinten nach vor, um den siebten FIA World Rally Championship-Titel innerhalb von acht Saisonen einzufahrn - und das mit einem fabulösen Rennsieg im finalen Rennen der Saison 2020 in Monza.
Ogier ging mit einem 14-Punkte-Defizit auf Toyota-Teamkollege Elfyn Evans ins Rennen, der sich in Italien seine erste WRC-Krone erhofft hatte. Ogier übernahm am Samstagmorgen aber die Führung, Evans jedoch legte eine großartige Pace an den Tag, wodurch lange Zeit alles nach einem Sieg für den Waliser aussah.
Doch sein Traum endete abrupt, als ihm das schneebedeckte Terrain einen Strich durch die Rechnung machte und er crashte.
Nach Evans Unglück ließ Ogier in der letzten vom Regen bestimmten Etappe am Sonntag nichts mehr anbrennen und fuhr mit einem Vorsprung von 13,9 Sekunden vor Ott Tänak über die Ziellinie. Die französischen Piloten haben sich nun 16 WRC-Titel in den letzten 17 Jahren gesichert.
Der Regen wollte am Wochenende einfach nicht abziehen, während der Schnee vor allem in den höhergelegenen Straßen der italienischen Alpen Probleme machte. Ogier aber hielt im letzten Abschnitt durch, auch dann, als die Scheibenwischer auf seinem Yaris den Geist aufgaben und er praktisch keine Sicht mehr hatte.
"Oh, das war furchteinflößend! Ich wusste, dass noch einige enge Passagen warteten, die ohne Sicht natürlich umso gefährlicher waren", lässt Ogier das Rennen Revue passieren. "Es war ein schwieriges Wochenende. Ich fühle mit Elfyn heute mit. Er fuhr eine starke Saison, war sehr konstant und es machte Spaß, gegen ihn zu fahren. Am Ende bin ich einfach nur glücklich und weiß, dass mein Erfolg ein Privileg ist."
Tänak beendete das Rennen in seinem Hyundai i20 auf Rang zwei mit 1,4 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Dani Sordo. Die beiden lieferten sich in den drei Etappen am Sonntag einen spannenden Schlagabtausch, während der Estländer am Ende die Nase vorne behielt.
Der frühe Rallye-Führende Esapekka Lappi ging in seinem Ford Fiesta als Vierter durchs Ziel und holte sich das beste Resultat seiner Saison. Der Finne lag 30,7 Sekunden hinter Tänak, hatte aber mit 21,6 Sekunden Vorsprung auf den Fünftplatzierten Kalle Rovanperä genug Polster, um das Ergebnis ins Ziel zu bringen. WRC 3-Gewinner Andreas Mikkelsen rundete die Top-6 in seinem Skoda Fabia ab.
Der enttäuschte Evans startete am Sonntagmorgen nach seinem Crash neu in die Rallye und endete auf Platz 26.
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