Danny MacAskill - Imaginate - Front Flip
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Danny MacAskill im Interview zu Imaginate
Der „Imaginate“-Spieler über X-Games, Hamburger und Lederhosen
Autor: Miyato Kazuki
5 min readPublished on
In den letzten Wochen sorgte Danny MacAskill mit seinem Imaginate-Video für ganz schön viel Tumult im Internet – bereits drei Millionen Mal wurde der Clip angesehen. Wir trafen uns mit ihm vor den X-Games in München und sprachen über die letzten Wochen.
Hi Danny, du warst in letzter Zeit ganz schön beschäftigt…
Ich war in den letzten Wochen wirklich sehr beschäftigt mit dem Imaginate-Video. Ich gebe ein Interview nach dem anderen. Aber hier bei den X Games in München habe ich praktisch nichts zu tun. Das ist klasse!
Welches war deine Lieblingsfrage in den Interviews?
Es war: „Gegen was würdest du lieber kämpfen: eine Ente in der Größe eines Pferdes oder hundert Pferde von der Größe einer Ente?“. Ich entschied mich für die Ente in der Größe eines Pferdes. Ich glaube, ich könnte mich nicht gegen hundert kleine Viecher wehren, die mich attackieren. Die Frage war wirklich seltsam. Und dabei kam sie von der New York Times.
Wirklich?!
Nein (lacht).
Die Reaktionen auf Imaginate waren wirklich hervorragend, also wäre das keine Überraschung.
Ich war auch selber wirklich überrascht! Ich weiß, dass Red Bull in den Medien sehr präsent ist. Also könnte man wahrscheinlich auch ein Video über irgendwas drehen, und viele würden es sich ansehen. Dennoch war ich wegen des Themas und der Musik etwas skeptisch, ob die Leute es auch mögen würden.
Musste vor dem Dreh viel geplant werden?
Na ja…nicht wirklich. Ich allein wäre sehr unorganisiert gewesen. Hätten nicht alle meine Freunde geholfen, gäbe es das Video heute nicht. Es war alles sehr locker. Wir bauten einige der Hindernisse, und dann erst machten wir uns über den Hintergrund Gedanken. Wir brauchten eine 60 Meter lange Wand und es dauerte Wochen, um die zu bauen. Das ist uns wirklich erst danach aufgefallen. Ich war echt froh, dass am Ende alles zusammenpasste und die Leute es wirklich gut fanden! Dieses Video unterscheidet sich schon sehr von den Videos, die wir vorher so gedreht haben, und normalerweise drehe ich Filme auch auf ganz andere Weise – nur mit mir und dem Kameramann auf der Straße.
Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen?
All meine vorherigen Projekte fanden draußen statt, und ich war es leid, immer darauf warten zu müssen, dass die Sonne hinter den Wolken hervorkommt. Aber so ist das nun mal, wenn man in Schottland Filme dreht. Natürlich hätte ich auch nach Barbados oder so fliegen können, wo der Himmel immer strahlend blau ist, aber ich dachte mir, es wäre zur Abwechslung mal nett, drinnen zu drehen. Wie sich herausstellte, ist das mehr Arbeit als ich gedacht hätte – man muss beispielsweise die Beleuchtung einstellen und die Hindernisse bauen.
Auf der Straße musst du mit den Elementen arbeiten, die dir zur Verfügung stehen. Aber wenn du deine eigenen Hindernisse baust, dann kannst du später niemandem die Schuld geben, wenn etwas nicht funktioniert, oder?
Genau! Und ich bin wirklich schlecht darin, Entscheidungen zu treffen. Es fällt mir schon schwer, morgens zu entscheiden, welche Hose ich anziehe. Ich hatte so viele Ideen und konnte mich nur mühsam für ein paar entscheiden. Außerdem hatte ich Anfang des letzten Jahres eine Rücken-OP und war erst kurz vor dem Projekt wieder zurück im Sattel.
Aber es sieht bei dir immer alles so leicht aus! Ohne die Sturz-Ausschnitte am Ende würde man denken, dass das alles für dich kein Problem war.
Oh nein! Einige Tricks mussten wir 300 Mal hintereinander filmen! Da das niemand sieht, könnte man fast meinen, dass ich ganz ordentlich fahren kann (lacht). Den Vorwärtssalto über den Ball auf die Schienen mussten wir mehrere hundert Mal filmen, und davon konnte ich vielleicht gerade mal fünf Versuche landen. Und selbst dann war ich noch mit Sachen wie dem Style unzufrieden. Die Szene drehten wir an einem Stück und mein Kumpel filmte den Trick mit einer Handkamera, die über 10 Kilo wiegt. Bei jeder Aufnahme lief er 30 Meter. Insgesamt ist er also fast 9 Kilometer gelaufen! Am Ende war er erschöpfter als ich.
Hast du als Kind jemals von etwas geträumt, das nichts mit Fahrradfahren zu tun hatte?
Ich wollte früher Abriss-Fachmann werden! Ich wollte Gebäude in die Luft sprengen. Es macht mir viel Spaß, Dinge zu zerstören – Fenster einzuschmeißen oder etwas in die Luft zu jagen. Aber ich glaube nicht, dass ich schlau genug bin, um das wirklich beruflich zu machen. Also fahre ich stattdessen lieber auf meinem Bike.
Worauf freust du dich bei den X-Games in München?
Ich freue mich auf alles, aber der Mountainbike-Slopestyle sieht irre aus! Ich würde gerne raufgehen und ihn mir aus der Nähe ansehen. Das sieht riesig aus! Die anderen Sportarten finde ich auch interessant, und ich kenne dort auch ein paar Leute. Beim Big Air zuzusehen, wird sicher cool. Ich nehme nicht am Wettkampf teil, und ich war noch nie bei solch einem Event. Es wird also ziemlich spannend.
Du warst schon einige Male in München. Welche Locations magst du besonders?
Das Burger House hat fantastische Hamburger! Ich habe sogar ein Bild davon (sucht auf seinem Handy ein Bild von einem riesigen Hamburger), das ist ein absolutes Monster! Ich mag auch den Karlsplatz, und ich will unbedingt zum Oktoberfest gehen. Ich habe sogar ein paar Lederhosen. Ich habe sie vor ein paar Jahren auf der Bike-Expo „Big in Bavaria“ bekommen. Aber ich glaube, meine Beine sind nicht für Lederhosen geschaffen. Ich müsste wohl einen Kilt tragen.
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