Filme und Serien als Vorbereitung auf Cyberpunk 2077
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Cyberpunk 2077: Die besten Science-Fiction-Filme & -Serien als Vorbereitung

Cyberpunk 2077 steht in den Startlöchern. Mit diesen Science-Fiction-Filmen und –Serien bereitet ihr euch auf das Rollenspiel vor.
Autor: Philipp Briel
8 min readveröffentlicht am
Das Rollenspiel The Witcher 3 von CD PROJEKT RED gilt unter Spielern als eines der, wenn nicht sogar das beste Open-World-RPG der letzten Jahre. Nach den Ereignissen um Hexer Geralt von Riva wenden sich die Macher mit Cyberpunk 2077 einem ganz anderen Szenario zu. Mit seiner düsteren Zukunftsvision und den innovativen Ideen gilt das Science-Fiction-Rollenspiel schon jetzt als eines der am sehnlichsten erwarteten Games der kommenden Monate. Wir verraten euch, mit welchen Filmen und Serien ihr euch auf das Spiel vorbereiten könnt.

Matrix

Der Sci-Fi-Film Matrix feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag (Happy birthday!). Zumindest der erste Teil der Wachowskis um Keanu Reeves, Laurence Fishburne und Carrie-Anne Moss gilt als wegweisender Cyberpunk-Streifen, der das Genre nachhaltig verändern sollte. Immerhin bescherte uns die Geschichte um den Hacker Neo und Lehrmeister Morpheus etliche unvergessliche Momente und Spezialeffekte.
Als Neo erfährt, dass die Menschheit vermutlich Anfang des 21. Jahrhunderts den Kampf gegen die selbst erschaffenen Maschinen verloren hat. Die wiederum erschaffen mal eben die Computersimulation der Matrix, um die bewusstlosen Menschen im Zaum zu halten. Der Ergebnis ist eine düstere, lebensfeindliche Zukunft, deren Befreiung sich der junge Auserwählte Neo annimmt. Mit seinem stilsicheren Mix aus philosophischen Inhalten und Einflüssen aus dem Zen-Buddhismus, Hinduismus sowie des Alten und Neuen Testaments hebt sich Matrix gekonnt von den üblichen Actionfilmen ab. Unvergessen sich natürlich auch die legendären, von Kung-Fu-Filmen inspirierten Kampfszenen und Bullet-Time-Effekte. Ein zeitloses Meisterwerk.

RoboCop

In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren war der Sci-Fi-Streifen RoboCop absoluter Kult. Nachdem Polizist Alex Murphy im Einsatz brutal ermordet wird, erwacht er im Körper eines Roboters erneut und begibt sich auf die Suche nach seinem Mörder. Dabei hat RoboCop nahezu alles zu bieten, was das Cyberpunk-Genre ausmacht: Eine dystopische Zukunftsvision, einen Konzern, der die Menschheit kontrolliert und eine wahnwitzige Vorstellung von übermächtigen Cyborgs, die die verletzlichen Menschen ersetzen sollen.
Dabei steckt unter dem offensichtlichen Actionansatz des Science-Fiction-Films eine tiefgreifende Gesellschaftskritik und ein Fingerzeig auf eine dystopische Zukunft, die dem Blechdosen-Polizisten sogar zwei ebenfalls sehenswerte Zeichentrickserien und eine TV-Serie bescherten.

Blade Runner (1982)

Während das Cyberpunk-Genre in der Literatur bereits lange existierte, gelang Ridley Scott mit der Romanverfilmung Blade Runner aus dem Jahr 1982 endlich der Sprung auf den großen Bildschirm. Und was für ein Sprung das gewesen ist, immerhin gilt Blade Runner heute als Wegbereiter der Cyberpunk-Filme und als zeitloses Meisterwerk.
Während das dekadente, düstere und verregnete Los Angeles des Jahres 2019 in der Filmversion heute nicht eingetreten ist, sind die zentralen Themen des Films heute aktueller denn je. Megastädte soweit das Auge reicht, konstante Berieselung der Bevölkerung durch Werbung und die soziale Isolation der Charaktere – Regisseur Ridley Scott griff damals auf eine einzigartige Bildsprache zurück, um die düstere Zukunftsvision optisch in Szene zu setzen. Ein bildgewaltiger und kritischer Klassiker des Science-Fiction-Genres, den man mindestens einmal gesehen haben muss.

Blade Runner 2049

In 2017 brachte Regisseur Denis Villeneuve mit Blade Runner 2049 den Nachfolger des Genreklassikers an den Start, der unter Aufsicht von Ridley Scott entstand und abermals Schauspieler Harrison Ford in seiner ikonischen Schlüsselrolle in eine düstere Zukunft entsandte. Die Angst der Fans, dass der Nachfolger in der DNA des Kult-Klassikers herumpfuschen könnte, wurde erfreulicherweise im Keim erstickt. Tatsächlich präsentiert sich Blade Runner 2049 als rundum gelungene, behutsame und doch konsequente Weiterentwicklung des Erstlings.
Abermals verfrachtet der Film die Handlung in die US-Metropole Los Angeles, diesmal jedoch im Jahr 2049, in dem die künstlichen Menschen (Replikanten) abermals eine Schlüsselrolle einnehmen. So entfaltet sich eine spannende Handlung, die die Ereignisse des Vorgängers aufnimmt und einige offene Fragen klärt. Nicht so revolutionär wie der Vorgänger, aber nicht minder spannend und vor allem optisch beeindruckend in Szene gesetzt.

Total Recall (1990)

Das Remake aus dem Jahr 2012 schenken wir uns mal. Nein, das 1990 erschienene Original mit Arnold Schwarzenegger beruht ebenfalls auf einer Geschichte des Autors Philip K. Dick, der zu den bedeutendsten Science-Fiction-Autoren überhaupt zählt. Dabei setzt Total Recall auf die gesamte Palette, die das Cyberpunk-Genre zu bieten hat.
Eine dystopische Zukunftsvision? Check. Ein bösartiger Megakonzern? Jupp. Drei Jahre nach RoboCop inszeniert Regisseur Paul Verhoeven erneut einen packenden Action-Thriller, der zwar inhaltlich nicht ganz mit den großen Namen des Genres mithalten kann, hinter der Fassade allerdings mit philosophischen Gedanken und einem bewusst offenen Ende punktet, das euch nach dem Abspann noch lange grübeln lässt und mit seinen zynischen Comedy-Elementen für Abwechslung sorgt.

Terminator

Arnie zum Zweiten (also… eigentlich zum Ersten). Noch vor Total Recall war der Österreicher im legendären Sci-Fi-Streifen Terminator zu sehen und spendierte uns etliche legendäre Filmzitate. Was soll man zu Terminator noch groß sagen? Den ersten Teil dürfte vermutlich jeder mindestens einmal gesehen haben. Wenn nicht wird es aber allerhöchste Eisenbahn. Immerhin gilt der Film von James Cameron als einer der einflussreichsten Science-Fiction-Filme der 1980er Jahre. Schwarzeneggers Cyborg auf der Jagd nach Sarah Connor ist ein beklemmend intensiver Actionstreifen, der seinerzeit die Angst vor klugen Maschinen weiter geschürt hat und einen Großteil der nachfolgenden Genrevertrerer geprägt hat.

Akira

Bereits 1988 inszenierte die Manga-Umsetzung Akira eine der bis heute intensivsten und stimmigsten Cyberpunk-Erfahrungen der Filmgeschichte, dessen Elemente in vielen modernen Science-Fiction-Werken Verwendung finden – von Stranger Things bis Star Wars. Eine Atomexplosion im Jahr 1988 löst in Tokio den dritten Weltkrieg aus, während die Handlung im neu aufgebauten Neo-Tokyo des Jahres 2019 angesiedelt ist. Die jugendlichen Mitglieder einer Motoradgang Kaneda und Tetsuo stehen im Zentrum der Handlung, die von Tetsuos übermenschlichen Fähigkeiten und den damit einhergehenden Schwierigkeiten geprägt ist.
Die Bezüge zum Genreklassiker Blade Runner sind jederzeit spürbar, trotzdem gelingen Akira frische eigene Ideen und Bezüge auf die japanische Kultur, mit denen sich der Anime von anderen Cyberpunk-Vertretern abhebt. Gleichzeitig hebt der Film gekonnt die Roller starker, unabhängiger Frauen hervor, wie es bis dato selten der Fall war.

Ghost in the Shell (1995)

Die Anime-Umsetzung des Manga Ghost in the Shell aus dem Jahr 1995 gilt, zusammen mit Akira, als Wegbereiter der japanischen Zeichentrickfilme. In 2017 folgte eine Realverfilmung mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle, die dem Original allerdings – wie so oft - nicht das Wasser reichen konnte.
Dabei erzählt der Anime aus den Neunzigerjahren die Geschichte von Menschen im Jahr 2020, die Körperteile durch mechanische Teile ersetzen ließen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern oder sich gänzlich neue Talente anzueignen. Als plötzlich ein Hacker auftaucht, der die Cyborgs kontrollieren kann, nimmt die intensive Handlung ihren Lauf. Darin vermischt Ghost in the Shell die klassischen Elemente des Cyberpunk-Genres mit der japanischen Kultur und verpackt das Ganze in eine emotionale, klar formulierte Handlung, die zum Nachdenken anregt.

Das fünfte Element

Luc Bessons Genreklassiker Das fünfte Element ist Kult und zwar zu Recht. Die bild- und tongewaltige Geschichte um Korben Dallas und Leeloo um das Überleben des Planeten im Jahr 2263 besticht mit herausragenden Schauspielern und einer gehörigen Portion Humor, die im Gegensatz zum düsteren Grundton des spannenden Action-Thrillers steht. Ein bis heute einzigartiges Sci-Fi-Machwerk, das uns in seiner intelligenten und witzigen Handlung einige legendäre Filmzitate spendiert hat. Um es mit Chris Tuckers Charakter im Film zu sagen: „Es ist einfach nur kristallgrün!“

Altered Carbon

2018 flimmerte die erste Staffel der erstklassigen Cyberpunk-Serie auf Netflix über die Bildschirme, die in zehn Folgen das gesamte Portfolio des Genres nahezu perfekt bedient. Die Handlung der Serie dreht sich um den slowakisch-japanischen Elitesoldaten Takeshi Kovacs, dessen Seele lange nach seinem Tod in einen anderen Körper (genannt Sleeve) übertragen wird. Der wird mal eben aus seinem ewigwährenden Schlaf geweckt, um den mysteriösen Mordfall an seinem Aufftraggeber aufzuklären.
Bei seiner Suche stößt Kovacs in der packenden und wendungsreichen Geschichte auch auf neue Hinweise zu sich selbst. Dabei besticht Altered Carbon mit einer stimmigen Sci-Fi-Kulisse und klugen Ideen, die die Serie in einem packenden, wenn auch nicht ganz fehlerfreien Krimi verpackt. Absolut sehenswert. Staffel Zwei befindet sich bereits in Produktion und soll ganz anders werden.

Almost Human

Die Buddy-Cop-Serie Almost Human kam leider nie über eine einzige Staffel hinaus, trotzdem sind die 13 Episoden absolut sehenswert. Im Jahr 2048 bekommen die Polizisten des LAPD einen Androiden-Partner an die Hand, was Protagonisten Detective John Kennex überhaupt nicht schmeckt (Detroit Become Human lässt grüßen). Als der ein veraltetes Modell samt synthetischer Seele als Partner bekommt, um gemeinsam Mordfälle zu lösen, lernt Kennex seinen mechanischen Partner immer mehr zu schätzen, der oft sogar mehr Menschlichkeit an den Tag legt, als sein humanoider Kollege.

Love, Death & Robots

Love, Death & Robots ist eine ambitionierte Animationsserie, die in 18 ineinander abgeschlossenen Folgen die unterschiedlichsten Themen behandelt. Mit einer Länge von nicht einmal 20 Minuten pro Episode lässt sich die Serie wunderbar nebenbei schauen und wartet mit einigen sehenswerten Storylines auf.
Einige der Folgen setzen auf ein Cyberpunk-Szenario, so wohnt ihr beispielsweise der aberwitzigen Reise dreier Roboter durch eine postapokalyptische Stadt bei oder bestaunt den Kampf einer Bauerngemeinde in riesen Kampfrobotern gegen eine Überzahl an Aliens.
Inszeniert von Tim Miller, der in Spielen wie Mass Effect 2 und Star Wars: The Old Republic für die Spezialeffekte zuständig war, entfesselt Love, Death & Robots ein optisch beeindruckendes Effektfeuerwerk auf dem Bildschirm, das sich ganz klar an Erwachsene richtet.

ABE

Eine der größten Ängste der Menschheit, die in nahezu jedem Cyberpunk-Film thematisiert wird, ist die Angst vor der Vermenschlichung von Robotern. Maschinen, die in der Lage sind zu fühlen und zu denken, wie es Menschen tun.
ABE ist ein spannender, geradezu brillanter Kurzfilm von Rob McLellan, den vermutlich nur die Wenigsten gesehen haben dürften. In intensiven knapp acht Minuten erzählt die Handlung vom namensgebenden Roboter, der programmiert wurde Liebe zu empfinden und seiner Reaktion darauf, wenn seine bedingungslose Liebe nicht erwidert wird. Absolut sehenswert und noch dazu kostenlos auf YouTube erhältlich.