Marc Marquez beim MotoGP-Test in Sepang im Februar 2024.
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MotoGP

Marc Márquez: Das unglaubliche Leben des MotoGP™-Superstars

Erfahre alles über die faszinierende Geschichte von Marc Márquez, einem der größten Motorrad-Rennfahrer aller Zeiten und dem wahren Superstar der MotoGP™.
Autor: Dave Rawlings
10 min readaktualisiert am
Marc Márquez ist drauf und dran, seine 18. Saison der MotoGP™ zu erleben. Seine Mission ist klar: Er will sich seinen insgesamt neunten und zugleich siebten Weltmeistertitel in der Elite-Klasse holen. Neben all seinem Erfolg, den unzähligen Siegen, Hunderte von Podien und unzählige Rekorde umfasst, hatte der Katalane aber immer wieder auch mit Problemen zu kämpfen. Das ist seine Geschichte!
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Die "All In"-Dokumentation von Marc Marquez

Für den Spanier ist es nichts Neues, dass ihm eine Film-Crew auf Schritt und Tritt folgt, um einen intimen Blick in sein Leben zu bieten. Schon 2020 war ihm das ein Anliegen, als er seinen Kurzfilm "Unlimited" herausbrachte. Zwei Jahre später öffnete er den Kameras für "Marc Márquez -- All In" erneut Tür und Tor, um ein weiteres Jahr voller Höhen und Tiefen festzuhalten. Die Mini-Serie besteht aus fünf Episoden und du kannst sie dir zur Gänze kostenfrei auf Red Bull TV ansehen. Wirf einen Blick auf eine schwierige Saison 2022, in der Márquez noch immer die Nachwirkungen einer heftigen Verletzung spürte, die seine Karriere potenziell beenden hätte können.

33 Min

Hoffnung

Nach einer verheerenden Verletzung ist für Marc Márquez die größte Herausforderung wieder zu alter Größe aufzusteigen.

Im Laufe der Serie lernen wir eine völlig neue Seite des Champions kennen, während er darauf hinarbeitet, in der MotoGP™ wieder konkurrenzfähig zu sein. Wir erfahren daneben mehr über die Anfänge seiner Karriere, sein Familienleben und einige Höhepunkte einer bis heute herausragenden Karriere.
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Ein starker Start

Márquez wurde 1993 in Cervera, Spanien, geboren (weshalb er auch mit der Nummer 93 auf seinem Bike fährt). Das Motorradfahren lag ihm schon damals im Blut; bevor er vier Jahre alt war, fragte er seine Eltern Juliá und Roser nach einem Bike. Von da an gab es kein Zurück mehr.
Im Jahr 2001, im Alter von sieben Jahren also, hatte er die Catalonia Enduro-Meisterschaft gewonnen, bevor er sich dazu entschloss, auf Asphalt und nicht mehr off-road zu fahren. Im Folgejahr zog er den Wechsel durch.
Mit 10 Jahren holte er sich den ersten Titel auf Asphalt, beim Champion Open Race 50, dann stieg er in die 125cc-Klasse auf. Auf seiner Honda CBR125 sackte er den Titel bereits in seinem zweiten Jahr ein und wiederholte das Ganze in der darauffolgenden Saison.
Für die Saison 2007 wechselte Márquez dann von der Catalonia-Serie in die Spanish Speed Championship. Dort war er nur eine Saison lang auf einer KTM 125 RRF zu finden, dennoch gelang im sein erster Sieg bei einem nationalen Rennen und er beendete die Rennserie in der Gesamtwertung auf Platz neun. Nun war es an der Zeit, auf der Weltbühne zu strahlen und Rekorde zu brechen.
MotoGP™ Weltmeisterschaft 2010, Mugello, Italien.

Márquez bei seinem ersten Sieg in der 125cc-Weltmeisterschaft.

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Márquez erobert die Welt im Sturm

Im Alter von 15 Jahren und 127 Tagen gelang Márquez, als Teil des KTM Repsol-Teams, seine erste Podiumsplatzierung in der 125cc-Weltmeisterschaft 2008 (die heute als Moto3™ bekannt ist). Damit wurde er der jüngste spanische Rider, der in diesem Sport auf dem Podium stand. In dieser Zeit wurde er auch als "The Ant of Cervera" bezeichnet, was auf seine schmale Statur und seine Fähigkeit, schwere und kraftvolle Maschinen zu kontrollieren, zurückzuführen ist.
Die zweite Saison der 125cc-Klasse bestritt er mit dem Red Bull KTM Motorsport-Team. Ein weiteres Podium und zwei Pole-Positions waren die Folge -- die ersten konstanten Anzeichen seines unglaublichen Speeds!

29 Min

Talent

Marcs Fahrstil hat ihm die Bewunderung der Fans eingebracht, aber auch zu Konflikten mit anderen Fahrern geführt.

2010 war dann das Jahr, in dem die Welt zum ersten Mal wirklich von Márquez Notiz nahm. Er wechselte in des Derbi-Factory-Team und selbst in der Testphase vor der Saison konnte seine Pace keiner ignorieren. Er wurde unmittelbar zum Favoriten erklärt, und dem konnte Márquez gerecht werden: In insgesamt 17 Rennen stand er zehnmal ganz oben, fünf Siege gelangen ihm gleich unmittelbar hintereinander. Daneben landete er in dieser Saison ganze elfmal auf der Pole-Position. Eines war klar: Márquez war bereit für den Aufstieg in die Moto2™ und er sollte ihn als Weltmeister umsetzen.
Er verbrachte zwei Saisonen in der Moto2™. Nachdem er sich 2011 an die 600cc-Maschinen gewöhnt hatte, war der Titel im Jahr 2012 nur Formsache. Beim finalen Rennen in Valencia (Spanien) setzte er dem Ganzen noch einmal die Krone auf: Er startete als 33. und stürmte durch das Feld, um sich am Ende den Sieg zu sichern. 20 Bikes überholte er schon in der ersten Runde -- es war die größte Aufholjagd der Sportgeschichte!
Marc Márquez fährt während der MotoGP™ 2011 in Motegi, Japan.

Auf dem Weg zu seinem Moto2™-Weltmeistertitel.

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Die große Liga

Márquez bewies konstant, dass er mit den Großen der Welt mithalten konnte, doch der Aufstieg in die MotoGP™ war eine Prüfung auf völlig anderem Level. Er musste dort nicht nur gegen die größten Stars des Sports antreten, darunter Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Nicky Hayden und Dani Pedrosa, sondern er war auch Teil des berühmtesten Teams dieses Sports: Repsol Honda.
Doch er verschwendete keine Zeit, um zu beweisen, dass er für diesen Weg bestimmt war: Gleich beim Saison-Opener in Katar sicherte er sich ein Podium, während er das zweite Rennen der Saison in Texas (USA) gewann.

34 Min

Champion

Marc erinnert sich an seine Anfänge in der MotoGP™ und trifft sich mit dem Mann, der damals sein Idol war: Valentino Rossi.

Nichts sollte Márquez aufhalten: Fünf weitere Male stand er in seiner Debüt-Saison ganz oben und brachte Jorge Lorenzo um den Titel. Er war damit der erste Rookie seit Kenny Roberts im Jahr 1978, der einen Weltmeistertitel in der Elite gewinnen konnte.
In seiner zweiten Saison ließ es Márquez zu einfach aussehen: Er gewann die ersten zehn Runden der Saison und verteidigte seinen Titel mit einem Vorsprung von 67 Punkten vor Valentino Rossi. 2015 zeigte er sich in sieben Rennen der Saison siegreich, doch das war nicht genug, um Jorge Lorenzo oder Valentino Rossi zu stoppen, womit Márquez in der Gesamtwertung mit Platz drei vorliebnehmen musste.
"The Ant" meldete sich 2016 an der Spitze zurück und sicherte sich seine dritte MotoGP™-Krone; seinen insgesamt fünften Weltmeistertitel. Über die Saison hinweg gelangen ihm fünf Siege und drei Grand Prix' vor Schluss war ihm der Titel sicher.
Marc Márquez bei der MotoGP™ in Japan 2016.

Márquez feiert seinen fünften MotoGP™-Titel.

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2017 folgte ein weiteres siegreiches Jahr und im Folgejahr brach Márquez noch mehr Rekorde, indem er sich den fünften Titel in der Premium-Klasse schnappte. Im Alter von nur 25 Jahren wurde er der jüngste Rider der Geschichte, dem insgesamt sieben Weltmeistertitel, fünf davon in der Elite, gelungen waren.
Auch 2019 dominierte Márquez das Feld, obwohl es Zweifel daran gegeben hatte, wie er nach seiner Schulter-Operation in der Saisonpause performen würde. Er selbst ließ nie wirkliche Zweifel aufkommen und gewann beinahe das Eröffnungsrennen. Danach folgten 12 Siege in der 19 Rennen langen Saison und er schlug Andrea Dovizioso in der Gesamtwertung um ganze 151 Punkte.

34 Min

Leidenschaft

Marc erholt sich von seiner Operation und hat nur ein Ziel: wieder zu gewinnen. In Österreich trifft er auf seinen ehemaligen Rivalen Dani Pedrosa.

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Eine harte Pause

An Motorradrennen teilzunehmen, ist gefährlich und nur die wenigsten Rider beenden ihre Karriere ohne Verletzungen. Márquez ist da keine Ausnahme.
Ende 2018 musste er, wie erwähnt, eine Schulteroperation in Kauf nehmen, doch gelang es ihm, gut vorbereitet in die Saison 2019 zu starten. Seinen herausragende Weg der Regeneration erlebst du in der Dokumentation in folgendem Player:

1 h 20 Min

Márquez Unlimited

Nach einer großen Operation und Rehabilitation kehrte Marc Márquez bereit für die MotoGP™-Saison 2019 zurück.

Deutsch +4

Nicht aufs Motorrad steigen zu können, ist für einen Rider hart, auch für Márquez. Sein Team musste während seiner Regeneration die Räder vom Bike schrauben und verstecken, um ihn nicht in Versuchung zu bringen.
Mit den Verletzungen wurde es aber schlimmer. Am Ende des MotoGP™-Saisonopeners 2020 in Jerez (Spanien) kam Márquez mit seiner Honda zu Sturz und landete unglücklich. Er brach sich den Schulterknochen seines rechten Arms und musste unmittelbar wieder auf den Operationstisch. Beim zweiten Rennen der Saison war er aber schon wieder zurück und fuhr die Trainingssession, doch die Schmerzen waren noch zu groß, womit er sich zurückzog, um sich im Laufe der restlichen Saison vollständig zu regenerieren.
Marc Márquez trainiert in Cervera, Spanien, im Jahr 2017.

Márquez bei seiner Regeneration.

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Diese Phase der Regeneration umfasste auch den Start der Saison 2021, in der Márquez die beiden Eröffnungsrunden verpasste. Die folgenden 14 Rennen konnte er dann aber fahren: Es standen drei Siege zu Buche, doch als klar war, dass er den Titel nicht holen würde, ließ er auch die letzten beiden Rennen aus, da sein rechter Arm noch immer nicht richtig funktionieren wollte.
Beim zweiten Rennwochenende der Saison 2022 crashte Márquez gleich dreimal im Training und ein viertes Mal beim Warm-Up vor dem Rennen. Der vierte Crash war erneut folgenreich und er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Verletzt hatte er sich nicht, doch er fühlte sich nicht dazu in der Lage, das Rennen zu bestreiten.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass Márquez an Diplopie (Doppelsehen) litt; es kam zu einer weiteren Operation. Etwas später musste er auch erneut an der Schulter operiert werden. In den letzten sechs Rennen der Saison kehrte er zurück und holte sich in Australien einen zweiten Platz, das 100. Podium seiner Karriere.

36 Min

Comeback

Für Marc ist es an der Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen, in dem er einige der schwierigsten Entscheidungen seines Lebens getroffen hat.

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Ein Mann der Rekorde

Es überrascht kaum, dass Márquez neben all dem Erfolg und den Trophäen auch einige Rekorde einstellte.
Marc Márquez posiert für ein Porträt bei der MotoGP™-Weltmeisterschaft 2019 in Buriram, Thailand.

Titel Nummer acht in der Tasche.

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Es würde viel zu lange dauern, alle einzeln hier aufzulisten, dennoch führen wir ein paar Beispiele an: die meisten Pole-Positions über alle Klassen hinweg, die meisten Siege in einer Debüt-Saison, die meisten Siege in einer Saison, die meisten Pole-Positions in einer Saison und vieles mehr. Daneben sackte er einige altersbezogene Rekorde ein. So ist er der jüngste Gewinner eines Motorrad-Rennens, der jüngste Rider mit 100 Podiumsplatzierungen und der jüngste MotoGP™-Weltmeister.
Kein Anderer fährt so Motorrad wie Marc!
Cal Crutchlow
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Die zwei Familien von Marc

Du hast nicht einen derartigen Erfolg, wenn du kein starkes Support-Netzwerk im Rücken hast: Márquez spricht oft davon, dass er sich "zwei Familien" zugehörig fühlt, die ihn unterstützen: seine Mutter, sein Vater und sein Bruder, sowie sein Renn-Team.
Sein Vater Juliá besucht jedes Rennen und auch seine Mutter ist immer wieder an der Strecke zu sehen, die engste Beziehung führt Marc aber mit seinem Bruder Alex.
Alex Márquez ist ebenfalls ein MotoGP™-Fahrer und als er im Jahr 2019 die Moto2™-Weltmeisterschaft gewann, war Marc sein größter Supporter. Der achtmalige Weltmeister meint, dass die Beziehung zu seinem Bruder unheimlich wichtig für ihn sei; sie trainieren zusammen und pushen sich gegenseitig, um sich am laufenden Band zu verbessern.
Marc Márquez und Alex Márquez performen in der MotoGP™-Pre-Saison in Sepang, Malaysia, 2020.

Marc und Alex Márquez fahren 2020 gemeinsam Rennen.

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Auch sein Team von Repsol Honda ist ein essenzieller Baustein seines Erfolgs. Er selbst streicht das noch einmal nachdrücklich heraus: "Ich habe meinen Manager und meinen Trainer, und wenn die Atmosphäre im Team passt, dann kannst du über dich hinauswachsen."

Was kommt als Nächstes?

Marc Márquez auf der Strecke des MotoGP™-Tests in Sepang 2023.

Test der Repsol Honda-Maschine 2023.

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Márquez wird 2023 für sein Team Repsol Honda zurück auf der Strecke sein, mit der Honda RCV213V als Begleiterin. Während der Testphase analysierte er, dass das Bike "nach wie vor weit weg von der Spitze" sei. Nach zwei Saisonen voller Verletzungen stellte er aber klar, dass er in Bestform in die neue Saison geht und bereit ist, Rennen zu fahren -- und, wie der ehemalige MotoGP™-Rider Cal Crutchlow es so schön auf den Punkt bringt: "Kein Anderer fährt so Motorrad wie Marc Márquez!"
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Was kommt als Nächstes?

Marc Marquez beim MotoGP-Vorsaisontest in Sepang, Malaysia, am 6. Februar 2024.

Bereit für 2024 mit Gresini Racing

© David Goldman/Red Bull Content Pool

Nach seiner der vergangenen Saison 2023 im Sattel einer RCV213V-Maschine in den Farben von Respol Honda wird Márquez in der MotoGP™-Saison 2024 an der Seite seiner Bruders Alex im Gresini-Team am Start stehen.
"Ich freue mich auf diese neue Herausforderung", sagt Márquez über seine Partnerschaft mit Gresini Racing. "Es war keine leichte Entscheidung, denn es ist in jeder Hinsicht eine große Veränderung. Aber manchmal ist es im Leben wichtig, die eigene Komfortzone zu verlassen, um sich selbst auf die Probe zu stellen und weiter zu wachsen. Was das Motorrad angeht, weiß ich, dass ich mich und meinen Fahrstil anpassen muss -- und das wird nicht einfach. Aber ich bin mir sicher, dass das gesamte Team von Gresini Racing mich dabei unterstützen wird. Ich möchte mich bei Nadia, Carlo und Michele für das Vertrauen und den Respekt bedanken, den sie mir entgegengebracht haben!"
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Marc Márquez

Marc Márquez wurde zum jüngsten MotoGP Weltmeister aller Zeiten, hat gleich im Anschluss den zweiten Titel geholt. Ganz sicher hat der Spanier eine noch große Karriere vor sich.

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Marc Márquez – All In

Begleite Marc Márquez, wie er sich der Angst, dem Risiko, dem Leid und der Aufregung stellt auf seinem Weg erneut Champion zu werden.

1 Staffel · 5 Folgen

Márquez Unlimited

Nach einer großen Operation und Rehabilitation kehrte Marc Márquez bereit für die MotoGP™-Saison 2019 zurück.

1 h 20 Min