benno! bei Red Bull 64 Bars
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Deutschraps Next Gen? So geht benno! in Führung

Mit Humor, Herz und Headset wurde benno! aus Löhne schon als Teenager zur DIY-Deutschrap-Sensation. Hier findet ihre alle Infos über den Aufsteiger.
Autor: Fred Erik
3 min readPublished on
Zweieinhalb Minuten Nonstop-Feuer in der Booth: Hier ist benno! bei Red Bull 64 Bars, produziert von Jumpa und Mondee.
Mit zarten 16 Jahren zählte benno! plötzlich zu den spannendsten Stimmen einer neuen Deutschrap-Generation – und das ist gerade mal ein Jahr her. Inzwischen hat der immer noch blutjunge MC aus dem nordrhein-westfälischen Löhne geschafft, wovon viele träumen: Aus dem Kinderzimmer in die Charts, und das komplett auf eigene Faust. Keine Maske, kein Label, keine aufgesetzte Attitüde. Nur Beats, Bars und der unbedingte Wille, Musik zu machen.
Schon mit 14 nimmt Ben Burrows, so sein bürgerlicher Name, seinen ersten Track auf. Ohne Studio oder Erfahrung – aber mit einer klaren Vorstellung davon, wie seine Musik klingen soll, und mit dem unbedingten Willen zum Selbermachen. 2024 erscheint mit „1of1“ sein erstes Album, und mehr DIY als der Weg zu diesem Debüt geht kaum: Texte und Musik, Recording und Mixing, fast alles daran ist das Werk eines echten Autodidakten.
Statt teurer Studiotage setzt benno! auf YouTube-Tutorials, Trial & Error und nächtelange Sessions vor dem Bildschirm. Sein erstes Album entsteht nicht nur am heimischen Schreibtisch in der Nähe von Bielefeld, sondern wird auch zum Crashkurs in Musikproduktion und Sounddesign. Das ganze Know-how? Selbst erarbeitet. Und wenn was nicht klingt, wie es soll, wird eben so lange gefeilt, bis es endlich passt. Kein Wunder, dass er heute locker mit Artists mithalten kann, die auf ein ganzes Studio-Team zurückgreifen.
Während andere auf Partys gehen, schraubt benno! lieber an Songs, und weil’s im Kinderzimmer halt am ehrlichsten ist, bleibt er genau da – mit Support von Vater, Bruder und Mutter, die ihm während der Albumproduktion den Rücken freihalten, auch mal für ihn aufräumen oder den Geschirrspüler leeren, aber auch auf Plan B pochen. Ausbildung oder Studium? Soll passieren, versprochen.
Aber erst mal stehen alle Zeichen auf Trap, facettenreich und unverbraucht. Bouncende Beats, massive Basslines, charmante Wortspiele – mal französisch („Ca va?“), mal spanisch („Qué tal?“) und immer makellos geflowt. Seine Texte erzählen von Verliebtsein und jugendlichem Leichtsinn, tragen auch mal genretypisch dick auf, aber immer und immer wieder bringt benno! die Coolness mit einem Lächeln. Seine Lyrics sind wie er selbst: direkt, aber herzlich.
Und das kommt an: Im Februar 2025 landet er mit „Dein Mann Freestyle“ seinen ersten großen Hit. Top 20 in den deutschen Charts, Viral-Hype auf TikTok, Shirin David tanzt zum Track, mehr Ritterschlag geht also kaum. Auch Luciano und Reezy geben Co-Signs. Es entstehen unzählige Reaktionsvideos, Tanzclips, POVs – kein orchestriertes Marketing, sondern echtes Momentum, und was als DIY-Projekt begann, ist plötzlich ein popkulturelles Phänomen, ohne den eigenständigen Vibe einzubüßen.
benno! und Jumpa in den Red Bull Music Studios Berlin

benno! und Jumpa in den Red Bull Music Studios Berlin

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Genau das macht ihn so besonders: Benno! ist nicht nur ein junger Rapper mit Talent, er ist ein Symbol für eine neue Generation von Artists, die sich nicht verbiegen lässt. Die lieber selbst loslegt, statt auf etablierte Profis und große Budgets zu warten. Die zeigt, dass man keine Millionen braucht, um Millionen zu erreichen. Und die dabei nie den Spaß verliert.
Benno! ist kein Abklatsch. Er ist wirklich „1of1“ – ein junger und hungriger Künstler, der gerade erst loslegt, aber schon ganz genau weiß, wer er ist. Wer jetzt nicht einschaltet, verpasst eine der interessantesten und vor allem: eine der echtesten Newcomer-Karrieren im deutschen Rapgame.