Radprofi Toni Palzer fährt an jubelnden Fans am Straßenrand vorbei.
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Avanti, Avanti, Toni! Das persönliche Roadbook zum Giro d’Italia

3449 Kilometer über Dolomiten-Pässen und einen Abstecher über die Schweiz nach Rom. Der radelnde Red Bull-Athlet schließt die zweite Grand Tour seiner Karriere ab.
Autor: Dominik Sander
4 min readaktualisiert am
Wer den Radsport-Mythos „Giro“ verstehen will, muss die Worte Amore infinito aussprechen und verinnerlichen. Unendliche Liebe, so das Motto übersetzt, empfinden die Tifosi für ein Rennen, das die Fahrer in den Dolomiten entweder zermürbt - oder unmittelbar vor einer Etappe zu Hochzeitsplänen bewegt.
Besagte Bilder des dänischen Fahrers Mikkel Honoré vom Giro d’Italia 2019 gingen um die Welt. Eine Zeit, als Radprofi Anton „Toni“ Palzer die Berge Italiens noch mit Skiern unter den Füßen sowie einem kühnen Traum im Hinterkopf erklimmen sollte. „Ich habe mir immer vorgestellt, wie es wohl wäre, mit dem Rad dort hochzufahren“, sagt der Red Bull-Athlet und verweist auf zwei frühere Erfolge an den berühmten Drei Zinnen.
Panorama-Aufnahme der Tre Cime di Lavaredo.

Der Berg der Berge: Der Giro d'Italia jagt das Peleton über die drei Zinnen

© Anderl Hartmann

Am Gebirgsstock, eine Art Wahrzeichen der Dolomiten, gewann der gebürtige Ramsauer das "Drei Zinnen Ski Raid“ und war auch in einer Bergläufer-Competition nicht zu schlagen. Und wie der Zufall es so will, sind die Tre Cime di Lavaredo im gleichen Jahr wieder als Bergankunft vorgesehen, indem sich Palzer im Trikot von BORA-hansgrohe seinen Giro-Traum erfüllen wird. Gleichzeitig die zweite Grand Tour seiner Karriere nach der Vuelta a España.

Starkes Finish auf dem Weg ins Giro-Line Up

Stolze 3.417 Kilometer hatte er als Rookie quer durch die iberische Halbinsel (zum Recap) abgespult und ein riesengroßes Kämpferherz bewiesen, das nun auch bei sechs knackigen Bergankünften im Stiefelland gefragt sein wird. „Die ersten Gespräche mit dem Team zum Thema Giro gab es bereits im Dezember. Damals war ich noch nicht für das Line Up vorgesehen“, erklärt der Mann mit dem Bullen-Helm.
Die Performance im Frühjahr - Toni Palzer überzeugte als Helfer von Aleksandr Vlasov in Valencia und schloss die Katalonien-Rundfahrt unter den Top 40 ab - machten schließlich den Weg zur Rundfahrt im Stiefelland frei. Als Giro-Generalprobe diente dem Red Bull-Athleten der hiesige Radklassiker Eschborn-Frankfurt (check die Stats auf seinem Strava-Profil) zu Monatsbeginn.
Bei der 106. Auflage des Giro d’Italia setzt BORA-hansgrohe auf ein mit Kletter-Spezialisten gespicktes Team, in dem viele vergeblich nach dem Vorjahressieger suchen. Ob die Doppelspitze aus Vlasov und dem vom Etappenjäger zum GC-Fahrer gewandelten Lennard Kämna an den rosaroten Coup des Australiers Jai Hindley anknüpfen kann? „Als Team hoffen wir auf die Titelverteidigung. Dafür stecke ich die Nase in den Wind und versuche, unsere Kapitäne zu eskortieren“, sagt ein kämpferischer Palzer vor dem Prolog am 6. Mai in Fossacesia Marina.
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Giro d’Italia: Alle Etappen der ersten Woche

Die Teampräsentation von Red Bull - BORA - hansgrohe vor dem Prolog.

Ready to roll: Das komplette Line Up von Red Bull - BORA - hansgrohe.

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1. Etappe: Fossacesia Marina – Ortona (19,6 Kilometer, Zeitfahren)
Platz 99 - 0:24:02 Stunden
2. Etappe: Teramo – San Salvo (202 Kilometer)
Platz 104 - 4:55:30 Stunden
Radprofi Toni Palzer fährt die zweite Etappe des Giro d'Italia.

Aus Teramo radelte Toni Palzer der Küste entlang nach San Salvo Marina.

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3. Etappe: Vasto – Melfi (213 Kilometer)
Platz 74 - 5:04:18 Stunden
4. Etappe: Venosa – Lago Laceno (175 Kilometer)
Platz 63 - 4:27:09 Stunden
5. Etappe: Atripalda – Salerno (171 Kilometer)
Platz 84 - 4:31:30 Stunden
6. Etappe: Napoli – Napoli (162 Kilometer)
Platz 35 - 3:44:45 Stunden
7. Etappe: Capua – Gran Sasso d‘Italia (218 Kilometer)
Platz 54 - 6:13:32 Stunden
Toni Palzer und Bob Jungels vom Team BORA-hansgrohe fahren den Gran Sasso hinauf.

Bergankunft auf 2130 Meter: Toni Palzer klettert auf den Gran Sasso!

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8. Etappe: Terni – Fossombrone (207 Kilometer)
Platz 62 - 5:05:00 Stunden
9. Etappe: Savignano Sul Rubicone – Cesena (35,0 Kilometer, Zeitfahren)
Platz 52 - 0:44:42 Stunden
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Giro d’Italia: Alle Etappen der zweiten Woche

10. Etappe: Scandiano – Viareggio (196 Kilometer)
Platz 71 - 5:02:34 Stunden
11. Etappe: Camaiore – Tortona (219 Kilometer)
Platz 51 - 5:09:02 Stunden
12. Etappe: Bra – Rivoli (179 Kilometer)
Platz 38 - 4:18:11 Stunden
Etappensieger Nico Denz breitet bei der Zielankunft die Arme aus.

Etappensieg für Red Bull - BORA - hansgrohe: Nico Denz siegt in Rivoli

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13. Etappe: Borgofranco D’Ivrea – Crans Montana (207 Kilometer)
Platz 45 - 2:27:31 Stunden
14. Etappe: Sierre – Cassano Magnano (194 Kilometer)
Platz 50 - 4:48:11 Stunden
15. Etappe: Seregno – Bergamo (195 Kilometer)
Platz 58 - 5:28:22 Stunden
Radprofi Toni Palzer auf der 15. Etappe des Giro d'Italia.

Nach technisch anspruchsvollen Abfahren in Bergamo angekommen: Toni Palzer

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Giro d’Italia: Alle Etappen der dritten Woche

16. Etappe: Sabbio Chiese – Monte Bondone (203 Kilometer)
Platz 59 - 6:18:22 Stunden
Radprofi Toni Palzer fährt an jubelnden Fans am Straßenrand vorbei.

Emotionale Zielankunft für Toni Palzer am Monte Bondone

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17. Etappe: Pergine Valsugana – Caorle (197 Kilometer)
Platz 74 - 4:26:08 Stunden
18. Etappe: Oderzo – Val Di Zoldo (161 Kilometer)
Platz 66 - 4:49:10 Stunden
Radprofi Toni Palzer bei der Bergankunft der 19. Etappe des Giro d'Italia.

Königsetappe gemeistert: Toni Palzer beim Anstieg zu den Drei Zinnen!

© Anderl Hartmann

Als Bergläufer konnte ich den Drei Zinnen Lauf gewinnen. Mit dem Rad dort raufzufahren, war Gänsehaut pur"
19. Etappe: Longarone – Tre Cime Di Lavaredo (182 Kilometer)
Platz 43 - 5:40:48 Stunden
Ein Straßenmotiv der Fans für Radprofi Toni Palzer.

Tribute for Toni: Die Fans verzierten die Strecke der 19. Etappe!

© Anderl Hartmann

20. Etappe: Tarvisio – Monte Lussari (18,6 km, Bergzeitfahren)
Platz 64 - 0:51:46 Stunden
21. Etappe: Roma – Roma (126 Kilometer)
Platz 103 - 2:49:40
Gesamtklassement: Platz 51 - 87:37:48 Stunden

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Anton Palzer

Noch nie war ihm ein Berg zu steil: Weder auf Skiern noch auf dem Rad, wie Toni Palzer seit dem Wechsel ins Team Red Bull - BORA - hansgrohe im Frühjahr 2021 unter Beweis stellt.

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