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Dajuan - Im Schatten des Pandas

Zwei Jungs aus Schwaben machen gemeinsam Rapmusik. Der eine heißt Cro. Der andere heißt Dajuan.
Autor: Marc Leopoldseder
4 min readveröffentlicht am
Dajuan - 2014

Dajuan - 2014

© [unknown]

Der eine wird der größte deutsche Teenie-Star der Gegenwart, der andere geht zum Studieren nach Spanien. So ungefähr geht die Geschichte von DaJuan. Und die von Cro. Mit dem nämlich drückte DaJuan anno dazumal die Schulbank, gemeinsam gingen sie auch die ersten Schritte im Rap-Game. Und wenn man heute nach DaJuan im Internet sucht, stolpert man unweigerlich über die frühen Kollabos der beiden auf Cros heute legendärem Mixtape-Frühwerk. Das soll aber nicht alles sein, was DaJuan zur Rap-Historie beizutragen hat: Nach dem offensichtlichen Schnellschuss „Play“ aus dem Jahre 2012 geht er jetzt mit seinem neuen Mixtape „Cali“ an den Start – und damit soll dann auch etwas passieren in puncto Rap-Karriere.
Wer bist du, woher kommst du und was machst du?
My name is DaJuan, ich komme aus dem Großraum Stuttgart und mache Rapmusik.
Die ersten Sachen, die man von dir gehört hat, waren Features auf den ersten Cro-Mixtapes. Kann man daraus schließen, dass ihr gemeinsam angefangen habt, Musik zu machen?
Ja. Wir kannten uns über die Schule, aber ich wusste anfangs nicht, dass Carlo auch Mucke macht. Da waren wir 14. Mit 15 hab ich mitbekommen, dass er auch Rap macht, und ab da haben wir dann immer zusammen Mucke gemacht. Damals waren das vor allem RBA-Battles. Mit 16 fingen wir dann an, tatsächlich Songs zu machen.
Wie alt bist du jetzt, wenn man fragen darf?
19. (lacht) Nein, nicht wirklich. Wir wollen das Alter nicht verraten. Ich bin für immer 19, so wie Cro. Irgendwann hat Carlo jedenfalls das „Trash“-Mixtape gemacht, danach nahmen wir zusammen sein „Meine Musik“-Mixtape auf – alles aus Spaß eigentlich. Dann kam „Easy“ und es wurde zumindest für Carlo auf einmal ernst.
Was hatte das für Auswirkungen auf dich?
Wir haben uns natürlich erst mal weniger gesehen, klar. Damals war ich auch ein Jahr in Barcelona zum Studieren. Als ich zurückkam, war Carlo ein Superstar. Daraufhin hab ich dann in vier Wochen das „Play“-Mixtape gemacht. Dementsprechend hört sich das auch teilweise an. Diesmal hab ich mir aber mehr Mühe gegeben – und jetzt kommt was Neues.
Was wolltest du mit „Play“ erreichen?
Ich hab ja davor ein Jahr lang keine Möglichkeit gehabt, was zu recorden. Als ich zurück war, dachte ich, dass es jetzt vielleicht ein paar Leute interessieren könnte. Wirklich motiviert war ich eigentlich nicht, aber alle haben mich halt danach gefragt. Also hab ich das Mixtape gemacht und rausgehauen, ohne groß drüber nachzudenken. Es ist auch nicht gut gemischt und die Videos waren auch nicht so toll. Inzwischen finde ich das scheiße. (lacht)
Wie bist du nun dein neues Mixtape „Cali“ angegangen?
Zum einen sind bis auf eine Ausnahme alle Beats für mich produziert worden. Und ich habe mir einfach mehr Zeit genommen: Letzten Sommer hab ich in den Semesterferien gesagt: Okay, ich mach jetzt zwei Monate nur Musik. Dabei kamen dann auch ein paar coole Songs raus, also hab ich noch zwei Monate drangehängt. Studieren tu ich derzeit also eher weniger.
Worum geht’s auf „Cali“? Die erste Single dreht sich ja darum, dass du früher gerne schwarz und Los Angeles wärst, ja?
Naja, so haben wir uns halt früher gefühlt. Mit 14 hatte ich Cornrows, Hosengröße 38 und T-Shirts bis ans Knie. Wir dachten wirklich, unsere kleine City wäre L.A., so ungefähr. Ich hab damals sehr viel Game gehört, ganz viel Dre und Snoop. Und dieses HipHop-Gefühl wollte ich in diesem Lied rüberbringen. Aber nicht „Ich wär gern schwarz“. Obwohl, früher ... (lacht) Aber das ist jetzt nicht das Thema des Mixtapes. Es geht eben um das, worum es im HipHop geht: geil rappen, coole Beats, „Wir sind die Coolsten“. Im Vergleich zu Cro geht es mir eher um Bitches und Weed als um „Alles ist super“. Es ist ein Rap-Tape. Und mehr wollte ich auch gar nicht.