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Ghostrunner II ist ein Fest für Freunde harter Action-Games
Neon-Schilder, elektronische Musik und Gameplay, dass niemals still steht. Ghost Runner II überflügelt seinen sehr guten Vorgänger und bietet Action-Fans eine bombastische Power-Fantasy!
Wer auf Cyberpunk-Ästhetik steht, der wird in Ghost Runner II aus dem Freudentaumel nicht mehr herauskommen. Der Action-Titel trieft nur so vor Style. Rasantes Gameplay, pumpende Techno-Mucke und ein Schwierigkeitsgrad, der sich gewaschen hat.
Wer den Vorgänger gespielt hat, der weiß bereits, was auf ihn zukommt. Alle anderen können sich hier über ein Ego-Action-Game freuen, welches alles aufgreift, was Teil eins besonders gemacht hat und die Formel mit mehr spielerischen Möglichkeiten, spannenden Bosskämpfen und fetzigen Motorrad-Sequenzen aufpoliert.
Schnell, präzise und gandenlos
Ghost Runner II setzt genau da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Nicht nur Story-technisch, sondern vor allem, wenn es um Gameplay geht. Und letzteres ist der eigentliche Kern des Spiels. Auch wenn die Geschichte des Games einen Kontext für die unterschiedlichen Stages bietet, ist es letztendlich das exzellente Spielgefühl, was euch an Ghost Runner II fesseln wird.
Und hier wurde wirklich jeder Aspekt des soliden ersten Teils genommen und verbessert. Auf seine Essenz heruntergebrochen handelt es sich bei Ghost Runner II immer noch um ein First-Person-Action-Game bei dem es darum geht, möglichst schnell durch die einzelnen Level zu kommen. Dabei präsentieren euch diese mit Situationen, in denen ihr spektakuläres Movement mit flinken Nahkampfangriffen kombinieren müsst, um Feinde zu eliminieren und Gefahren auszuweichen. Jeder Treffer, sei es von Gegner oder durch Fallen in der Umgebung, kosten euch sofort das Leben und ihr erscheint wieder an eurem letzten (sehr fair platzierten Kontrollpunkt).
Dadurch erinnert Ghost Runner II manchmal mehr an ein unglaublich schnelles Puzzle-Game, bei dem es darum geht, eine Konfrontation so oft anzugehen, bis die perfekte Lösung dafür gefunden wird. Im Gegensatz zu üblichen Knobelspielen fühlt ihr euch hierbei allerdings in jedem Moment einfach unglaublich cool. Analog zu Power-Fantasy-Shootern wie Doom, Metal Hellsinger oder Shadow Warrior habt ihr in Ghost Runner II jederzeit das Gefühl eine unaufhaltbare Macht zu sein, die sich mit perfekter Ausführung durch jeglichen Widerstand schneidet, der ihr entgegengestellt wird.
Dieser Widerstand kommt oft in Form von Platforming-Sequenzen, in denen ihr Aktionen wie Wall-Runs oder euren Enterhaken benutzen müsst, um euch erfolgreich über Abgründe zu manövrieren. Ghost Runner II gibt euch dafür alle Werkzeuge, um euch die Fantasie eines “Cyber-Ninjas” völlig ausleben zu lassen. Es ist unglaublich einfach, schnell von A nach B zu gelangen. Auch dank den zahlreichen Rails, auf denen ihr entlang rutschen könnt, als wärt ihr in Tony Hawk’s Pro Skater unterwegs.
In den Auseinandersetzungen mit euren Feinden kombiniert ihr diese Movement-Mechaniken dann mit Schwüngen eures Katana, um eure Gegner zu neutralisieren. Zusätzlich steht euch zudem ein Block-Button zur Verfügung, der nicht nur Nahkampfangriffe, sondern auch Projektile abwehrt und mit dem richtigen Timing sogar zum Absender zurückwirft. Jeder Encounter wird dadurch zu einem Tanz, indem ihr alle eure Werkzeuge kombiniert und diese nahtlos ineinander übergehen lässt. Ein System, das einen packt und nicht mehr loslässt, bis man einen Abschnitt gemeistert hat.
Und manchmal braucht es ein paar Anläufe bis das passiert. Der Schwierigkeitsgrad von Ghost Runner II ist eher auf der knackigen Seite. Aber das Spiel fühlt sich dabei immer fair an und die fast nicht existente Wartezeit zwischen euren Anläufen führt dazu, dass ihr schnell in einen Flow kommt, der das “Noch ein Versuch”-Gefühl perfekt unterstreicht.
Ein Spiel für Könner
Ghost Runner II scheut sich nicht davor, ein Spiel für eine ganz bestimmte Zielgruppe zu sein: Der knackige Schwierigkeitsgrad mit seinen häufigen Resets stößt bei einigen Spieler:innen bestimmt schnell auf Frust. Wer allerdings mit Herausforderungen dieser Art zurechtkommt und auch Titel wie Super Meat Boy oder Celeste feiert, in denen es ebenfalls darum geht, Stages mit wachsendem Schwierigkeitsgrad zu meistern, der wird auch hier glücklich werden. Natürlich muss man auch damit klar kommen, dass Ghost Runner II aus der Egoperspektive gespielt wird und damit völlig andere Steuerungs-Skills voraussetzt als diese eben genannten Spiele. Mit seinem rasanten Tempo erinnert das Spiel dadurch auch an das Parkour-Game Mirror’s Edge. Wer also schnell Motion-Sick in First-Person-Titeln wird, der sollte eventuell einen Bogen um Ghost Runner II machen.
27 Min
ABC of... Parkour
Lerne die Sprache, die Moves und die Magie hinter dieser Kunst des Rennens und Springens durch natürliches und urbanes Terrain kennen.
Durch das hohe Maß an präzisen Eingaben, die bei einem Lauf durch Ghost Runner II benötigt werden, raten wir zudem zu Maus und Keyboard als bevorzugte Eingabemethoden. Zwar ist der Titel auch mit einem Gamepad spielbar, aber gerade schnelle Anpassungen der Richtung oder präzise Flick-Bewegungen sind mit einer Maus wesentlich einfacher.
Aber selbst wenn man keine andere Option hat, als Ghost Runner II mit einem Controller zu spielen, sollte man sich den Titel nicht entgehen lassen, wenn man genau auf diese Art von Gameplay steht.