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No Rest for The Wicked: Das neue Game der Ori-Macher überrascht
Mit No Rest for The Wicked gehen die österreichischen Moon Studios neue Wege. Das Action-RPG für PC will das Genre bereits im Early Access revolutionieren.
Mit Ori and the Blind Forest und dem Nachfolger Ori and the Will of the Whisps haben die österreichischen Moon Studios zwei der besten Metroidvania-Games aller Zeiten veröffentlicht. Das neue Spiel hört auf den Namen No Rest for the Wicked und geht spielerisch ganz andere Wege. Denn das Action-RPG kombiniert eine Prise Diablo 4 mit einem ordentlichen Hauch Dark Souls. Das Spiel ist auf PC im Early-Access-Programm von Steam gestartet.
01
Gefährliche Welt
Düster, wunderschön, gnadenlos und gefährlich. No Rest for the Wicked teilt, mal abgesehen von dem handgezeichneten Grafikstil, nicht viele Parallelen mit den gefeierten Ori-Games. Die Entwicklung des Action-RPGs der österreichischen Moon Studios startete bereits kurz nach dem Release von Ori mit dem Ziel, das Genre kurzerhand zu revolutionieren.
Mittlerweile ist No Rest for the Wicked in das Early-Access-Programm von Steam gestartet und hat als Vorab-Version mit 15-25 Stunden Spielzeit schon jetzt eine Menge zu bieten. Angesiedelt ist der Mix aus Diablo 4 und Dark Souls in einer düsteren Fantasy-Welt im Jahr 841.
Nach dem Tod von König Harol und dem Ausbruch der Pestilenz werden die Cerim, eine Gruppe geheimnisvoller, heiliger Krieger mit einzigartigen Kräften, ausgeschickt, die Krankheit einzudämmen. Auf eurem Weg zur abgelegenen Isola Sacra erleidet ihr jedoch Schiffbruch und strandet, ganz allein und ohne Ausrüstung, auf dem gefährlichen Eiland.
Genre-typisch geht es dann natürlich erst einmal an das Sammeln von Ausrüstung, um es mit den Gefahren aufnehmen zu können, die sich euch im weiteren Spielverlauf in den Weg stellen.
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13 Min
Triff die Macher von Dead Cells in "Levels".
Ohne Bosse, gleiches Gehalt und gleiches Mitspracherecht...dieses Independent-Studio wählt einen anderen Zugang.
02
Spaßige Erkundung
No Rest for the Wicked setzt auf eine handgezeichnete Spielwelt, die von den Entwicklern mit Liebe zum Detail geschaffen wurde. Der malerische Zeichenstil sorgt für eine einzigartige Atmosphäre und resultiert in einem Leveldesign, das mit Geheimnissen, Abkürzungen, vertikalen Passagen und weitläufigen Arealen enorm viel Abwechslung bietet.
Wie tief ihr in die Spielwelt eintaucht und wie viel ihr erkundet, überlässt der Titel dabei ganz allein euch. Theoretisch könnt ihr in rund 15 Minuten vor dem ersten Boss stehen. Allerdings könnt ihr auch mehrere Stunden lang den Strand, sowie die nahe Umgebung erkunden und euch auf die Suche nach versteckten Schätzen machen – das liegt ganz bei euch.
Die Erkundung motiviert dabei ungemein, denn in jedem entlegenen Winkel könnte sich ein neuer Ausrüstungsgegenstand befinden, der euch das Weiterkommen spürbar erleichtert. Und im Zweifelsfall winken einfach nur Materialien für heilende Nahrung, von der in den knackigen Kämpfen nicht genug dabei haben könnt.
03
Keine Ruhe
Spielerisch steckt in No Rest for the Wicked deutlich mehr Soulslike als Diablo, auch wenn die isometrische Perspektive anderes vermuten lässt. Wer fröhlich in Gegner hereinspaziert, wird aber sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Zwei, vielleicht drei, Treffer haltet ihr aus, bevor euch das Game zurück zu seinem Äquivalent des Leuchtfeuers schickt und ihr wieder von vorne beginnen müsst. Dabei macht sich das Game aber ein paar frische Ideen zunutze.
Einerseits kehren besiegte Gegner nach eurem Ableben nicht zurück, ihr könnt also problemlos sofort wieder dorthin zurückeilen, wo ihr aufgehabt habt. Das ist sehr angenehm. Weniger angenehm hingegen, dass eure Ausrüstung bei jedem Scheitern an Haltbarkeit verliert. Und das sogar ziemlich schnell.
Vielleicht dreimal geht das Ganze gut, bevor eure Waffe futsch ist oder euch die nötigen Zutaten für eine heilende Pilzsuppe fehlen. Gerade die beiden Features werden von Spieler:innen aktuell kontrovers diskutiert.
Die einen lieben den Titel dafür, die anderen verfluchen ihn. Wie viel Spaß ihr damit habt, hängt also auch vom eigenen Geschmack ab. Ein entspanntes Game für den Feierabend ist No Rest for the Wicked jedenfalls nicht. Und wenn euch die Standard-Mobs nicht schon knifflig genug sind, legen die Bosse noch eins drauf.
04
Lasset Vorsicht walten
Wer aber vorsichtig vorgeht und jedes Duell und jeden Kampf genau abwägt (und ein Faible für Soulslikes hat), der kann mit No Rest for the Wicked schon jetzt eine Menge Spaß haben. Denn das Gameplay-Grundgerüst ist zweifelsohne vorhanden.
Verschiedene Waffengattungen wirken sich auf euer Bewegungsrepertoire aus oder liegen in unterschiedlichen Seltenheitsstufen vor, die mächtige Verbesserungen oder mehr Raum für Upgrades mitbringen.
Ihr könnt eure Gegner umstoßen und so ins Wanken bringen oder versteckt von hinten einen besonders mächtigen Angriff ausführen. Das ist zwar alles nicht neu in dem Genre, funktioniert im Game aber hervorragend. In der Ruhe liegt die Kraft, das gilt eben insbesondere für ein Soulslike-Action-RPG.
Dabei dauert es eine Weile, bis sich die Spielwelt weiter öffnet und ihr beispielsweise das umfangreiche Crafting-System wirklich nutzen könnt. Mit Schaufel, Holzfälleraxt, Angel oder Spitzhacke beackert ihr die Umgebung und schustert euch im Lager neue Items zusammen oder kauft in der Stadt ein eigenes Haus, das ihr weiter ausbaut.
Auch abwechslungsreiche, teils innovative, optionale Nebenmissionen peppen den Spielfluss immer wieder auf. Zudem kann es vorkommen, dass einige bereits abgeschlossene Gebiete erneut von Gegnern heimgesucht werden. Die Spielwelt ist also immer im Wandel.
- Der Soundtrack zum Spielen: Videospiel-Soundtracks haben großen Einfluss auf die Atmosphäre. Insbesondere bei Rollenspielen. Unsere Show 'Diggin' in the Carts' stellt einige Pioniere auf dem Gebiet vor.
16 Min
Die Rolle der Rollenspiele
Japanische Rollenspiele sind verantwortlich für einige der ikonischsten Melodien der Videospielgeschichte.
05
Auf einem guten Weg
Trotz einiger technischer Ungereimtheiten und einigen wirklich anstrengenden Spitzen im Schwierigkeitsgrad, gibt No Rest for the Wicked schon jetzt im Early Access eine gute Figur ab. Zumindest, wenn man weiß, worauf man sich einlässt.
Denn ein Kinderspiel wird der Titel zu keinem Zeitpunkt. Stattdessen werden selbst gestandene Souls-Veteranen, die durch Elden Ring oder Bloodborne spaziert sind, ziemlich umdenken müssen. Genau das macht aber auch den Reiz des Spiels aus, der abseits der knackigen Kämpfe mit spannender Erkundung, einem einzigartigen Grafikstil und einer dichten Atmosphäre punktet.