Der Kickflip ist der beliebteste und gleichzeitig einer der schwierigsten Tricks, den man auf dem Skateboard lernen kann. Ursprünglich sah der Kickflip jedoch ganz anders aus als der Kickflip, den wir heute kennen und so leidenschaftlich lieben. Erfunden wurde der Trick in den 1970er-Jahren von Curt Lindgren. Er machte den Kickflip, indem er die Zehenspitze vom vorderen Fuß unter dem Brett platzierte und es dann von unten nach oben flippte.
1982 wurde der Kickflip schließlich von Rodney Mullen revolutioniert und zu dem, wie wir ihn heute kennen. Er machte dazu einen Ollie und slidete den vorderen Fuß zur Nose des Bretts, um den Trick höher zu poppen und die Bewegung des Boards besser kontrollieren zu können. Über die Jahre entwickelte sich der Trick zum wichtigsten Move der Freestyle-Skateboardwelt.
How to Kickflip
Bist du nun bereit, dich selbst dem Kickflip zu stellen? Wir haben die besten Tipps, wie du Schritt für Schritt zum perfekten Kickflip kommst:
1. Fußposition
Beim Kickflip ist die Position des vorderen Fußes viel wichtiger als die des hinteren, weil der vordere Fuß die Flip-Bewegung ausführt. Der Vorderfuß sollte deshalb leicht angewinkelt, knapp hinter den Vorderachsen positioniert werden. Der Hinterfuß sitzt dabei flach auf dem Tail. Wenn du an die Ollie-Haltung gewöhnt bist, wird sich die Kickflip-Haltung am Anfang etwas unsicher anfühlen. Gib einfach dein Bestes, die Balance zu halten.
2. Position des Oberkörpers
Beim Kickflip ist es wichtig, die Schultern in einer Linie mit dem Board zu haben und dabei das Gleichgewicht zu halten. Bei vielen Skatern ist das Tail beim Kickflip in der Luft unterhalb der Nose, was eigentlich ein Style-Fehler ist. Das Board sollte in der Luft perfekt ausbalanciert sein, während die Schultern gerade bleiben und dein Gewicht gleichmäßig auf die vorderen und hinteren Achsen verteilt ist.
3. Die richtige Richtung
Auch die Richtung, in die sich dein Körper während der Ausführung des Tricks bewegt, ist ein ausschlaggebender Aspekt, den du unbedingt bedenken solltest: Beim Kickflip springt man nach oben, nicht nach vorne.
4. Pop
Mit dem hinteren Fuß wird das Tail deines Skateboards nun mit genügend Kraft nach unten gedrückt. Dabei sollte das typische Pop-Geräusch entstehen. Wenn du bereits weißt, wie man einen Ollie macht, wird dir diese Bewegung vertraut sein, weil sie fast identisch ist.
5. Fuß zur Nose und Kick-Out
Nachdem das Tail gepoppt wurde, zieht man den Vorderfuß zur Nose. Dabei arbeitet man mehr mit den Zehen als bei einem regulären Ollie. Sobald der Fuß die Nose erreicht hat, machst du eine Flick-Bewegung gleichzeitig nach außen und vorne. Die Höhe des Kickflips hängt davon ab, wie hoch die Nose in der Luft vor dem Kick-Out steht.
6. Drehung des Boards
Nun ist Übung gefragt! Versuche mit dem Körper möglichst über dem Board zu bleiben, während du ihm zusiehst, wie es sich unter deinen Füßen einmal um die eigene Achse dreht. Wie vorhin schon erwähnt, solltest du darauf achten, nach oben zu springen - nicht nach vorne und auch nicht seitlich weg vom Board.
7. Der Catch
Wenn du während der Rotation des Boards erfolgreich das Gleichgewicht halten konntest, brauchst du als nächstes nur noch den Catch richtig timen, also den Moment, indem du das Board mit deinen Füßen abfängst. Das erfordert etwas Übung, aber sobald du den Kickflip richtig beherrschst, werden dir andere Tricks viel leichter von der Hand gehen (oder besser gesagt, von den Füßen).
8. Die Landung
Um die perfekte Landung des Kickflips hinzubekommen, versuche mit den Füßen direkt über den Schrauben deines Boards zu landen. Auf diese Weise wird der Aufprall von den Wheels absorbiert. Außerdem solltest du etwas in die Knie gehen, um die Belastung bei der Landung noch mehr zu reduzieren. Das ist enorm wichtig, wenn du über Gaps oder Stairs springen willst.
25 Min
ABC of... Skateboarding
Wirf einen Blick auf die Geschichte des Skateboardens, von den Pionieren, die auf den Bordsteinen fuhren, bis zu den Riesenevents von heute.
Tricks, die du vor dem Kickflip lernen solltest
Der Kickflip ist einer der härtesten Tricks, die du am Anfang lernen wirst. Deshalb ist es wichtig, zuerst ein paar andere Tricks zu können:
Ollie
Der Ollie ist zweifellos der wichtigste Trick, den du können musst, bevor du dich an den Kickflip heranwagst. Immerhin ist der Kickflip eine Kombination aus Ollie und einer Flick-Bewegung. Beim Ollie musst du, wie beim Kickflip, zuerst mit dem Hinterfuß das Tail auf den Boden drücken, um das Board vom Boden zu bekommen. Dann springst du in die Höhe und führst den Vorderfuß gleichzeitig zur Nose, um das Board in die Luft zu bekommen und auszubalancieren, bevor du wieder landest. Der Ollie gilt als grundlegende Fertigkeit, mit der du über, auf und von verschiedenen Hindernissen springen kannst.
Frontside 180
Ein Frontside 180 ist ein weiterer Trick, der zum Grundrepertoire jedes Skaters gehört, wobei man für diesen Trick bereits einen Ollie können muss. Sobald du den Ollie beherrschst, erklärt sich der Frontside 180 eigentlich von selbst. Du machst dazu einfach einen normalen Ollie und drehst dabei deinen Körper und das Board um 180 Grad in die Richtung deiner Fersen.
Backside 180
Der Backside 180 ist im Wesentlichen das Gleiche wie der Frontside 180, nur dass die Drehung in die andere Richtung gemacht wird. Die größte Herausforderung bei diesem Trick ist das Anfahren von Hindernissen wie Stairs und Ledges, weil durch die Drehbewegung in diese Richtung die Sichtlinie nach vorne unterbrochen wird.
Wie jeder neue Trick erfordert jeder einzelne dieser Tricks Zeit und Geduld, um sie sicher und erfolgreich ausführen zu können. Übe und wiederhole die Bewegungen einfach so lange, bis Körper und Geist eine Einheit bilden. Wenn du merkst, dass du sicherer wirst, suche nach zusätzlichen Möglichkeiten, dich selbst herauszufordern, wie zum Beispiel das Board zu catchen während du noch in der Luft bist. Das hilft dabei das Gleichgewicht besser halten zu können und außerdem wird dein Kickflip dadurch höher und stylischer. Wenn du den Kickflip sicher beherrschst, kannst du ihn überall machen und bewundernde Blicke sind dir sicher.
