Tim Tramnitz: Deutsche Formel-Motorsport-Hoffnung in Top-10 der Formel 3
Mit sechs Jahren startete Tim Tramnitz im Kartsport. Mittlerweile ist der nunmehr 19-jährige erfolgreich in der Formel 3 unterwegs und gilt als eines der größten deutschen Talente im Formel-Sport.
Wer irgendwann mal ganz vorne mitfahren will, muss früh anfangen. Für den Deutschen Tim Tramnitz entbrannte die Leidenschaft für den Motorsport, als er in seiner Kindheit erstmals auf einem Bobbycar um die Kurven im Garten der Familie heizte. Im Alter von 5 Jahren stieg er erstmals auf ein Elektro-Quad. Jetzt, 17 Jahre später, sorgt das aktuell vielversprechendste deutsche Talent im Formel-Sport in der Formel 3 für Furore. In seiner Debüt-Saison erreichte das Talent bereits eine Top-10-Platzierung.
Als Tim Tramintz am 16. November 2004 in Hamburg das Licht der Welt erblickt, weiß vermutlich noch niemand, wohin die Reise gehen würde. Seine Leidenschaft für den Motorsport entfachte, als Tramnitz erstmals auf einem Bobbycar Platz nahm. Im Alter von fünf Jahren schenkten ihm seine Eltern ein Elektro-Quad, mit dem er pausenlos unterwegs war.
Da wurden Tim Tramnitz und seinen Eltern klar: Der Junge muss mal irgendwas mit Rennsport machen. Nun ist aber Norddeutschland nicht gerade für seine Affinität zum Motorsport bekannt. Was also tun?
Schon in jungen Jahren konnte Tim auf die Unterstützung der Eltern setzen
Gemeinsam fand man einen alten Kart-Verein, der sogar noch zwei fahrtaugliche Karts hatte, die Tramnitz nutzen durfte. Mit sechs Jahren fing alles mit dem Slalom-Kart an, mit acht Jahren wagte sich Tramnitz erstmals an Rundkurse und im Jahr darauf absolvierte der Hamburger Jung seine ersten kleinen Rennen.
Tim Tramnitz' Vater
Fälschlicherweise glauben Viele, das der Vater von Tim Tramnitz der deutsche Schauspieler und Komiker Christian Tramitz sei, der Ende der 1990er Jahre mit der Bullyparade Bekanntschaft erlangte.
Das ist allerdings nicht richtig. Christian Tramitz fehlt das "n" im Nachnamen von Tim Tramnitz Eine Verwechslung, auf die das deutsche Motorsport-Talent häufiger angesprochen wird.
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Die ersten Erfolge kommen schnell
Dass Tim Tramnitz Talent hat, wurde allen ziemlich schnell klar. Bereits im Jahr 2012 holte er sich Platz 2 im ADAC Hansa-Jugend-Kart-Slalom Pokal, im Jahr darauf folgte sogar der Sieg.
Kartfahren war das erste richtige Hobby, das ich in meiner Kindheit hatte.
Gleichzeitig sicherte sich Tramnitz den vierten Platz bei der Deutschen Meisterschaft (dmsj) und wurde Hamburger Landesmeister im Kart-Slalom.
Und das war erst der Anfang. Es folgten zahlreiche Siege und Podestplatzierungen im Kart-Sport, bevor Tramnitz im Jahr 2019 erste Tests in der Formel 4 absolvierte.
Mein Ziel ist es, den Motorsport professionell anzugehen. Langfristig will ich in der Formel 1 fahren. Das ist mein Ziel, schon seit ich denken kann.
Mit großem Erfolg, denn bereits im Jahr darauf stieg der Deutsche in die ADAC Formel 4 ein. Tramnitz ist übrigens ein leidenschaftlicher Sim-Racer und trainiert am heimischen Bildschirm virtuell für den Motorsport.
Fokussiert, zielstrebig, ehrgeizig: Tim Tramnitz ist ein Ausnahmetalent
Damit befindet sich der Rennfahrer in bester Gesellschaft, denn auch der dreimalige Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, Lando Norris oder Charles Leclerc geben immer wieder am heimischen PC Vollgas.
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Beginnings
Go behind the scenes with Sebastian Job as he shares his love of motorsport and how he got into sim racing.
Wer es in den Formel-Sport schaffen will, muss eine Menge Geld investierten. Eine Saison in der Formel 4 kostet mitunter schnell 400.000 Euro. Glücklicherweise konnte Tim Tramnitz gemeinsam mit seinen Eltern durch seine Erfolge im Kart-Sport schnell erste Sponsoren für sich gewinnen – einige davon unterstützen die Motorsport-Hoffnung noch heute.
Doch auch die Familie musst eine Menge Geld investieren, um die Ambitionen des Sohnes zu unterstützen. 2018 wurde Tramnitz in den Förderkader der ADAC Stiftung Sport aufgenommen, was dem Talent neben verschiedenen Coachings auch eine finanzielle Unterstützung einbrachte.
Eine Förderung, die der junge Deutsch durch Erfolge zurückzahlen sollte. Bereits in seiner Debüt-Saison in der Formel 4, 2020, und im Alter von 16 Jahren, sicherte sich Tramnitz die Rookiemeisterschaft in der Formel-Rennserie und Platz 4 in der Gesamtwertung.
Im Jahr darauf war er gleichzeitig in der deutschen und der italienischen Formel-4-Meisterschaft aktiv. Mit neun Podestplätzen, davon fünf Siege, sicherte sich das Talent Platz Zwei in der deutschen Formel 4. In der italienischen Serie holte er ebenfalls neun Podestplätze, davon vier Siege und am Ende Gesamtrang Zwei, wobei Tramnitz an zwei Rennwochenenden gar nicht teilnahm.
Sebastian Vettel ist mein größtes Vorbild. Schon seit ich angefangen habe, Formel 1 zu gucken. Aber auch der Werdegang von Max Verstappen fasziniert mich. Vor allem, was er in dem jungen Alter schon erreicht hat.
2022 wechselte Tramnitz in die Formula Regional European Championship und holte 36 Punkte sowie Gesamtrang 15, in der er auch 2023 aktiv war. Drei Mal stand der Deutsche ganz oben auf dem Podium, sieben weitere Male beendete er ein Rennen auf dem Treppchen – Platz 3 in der Fahrerwertung. Damit machte der Youngster unmissverständlich klar: An ihm führt kein Weg vorbei.
Tim Tramnitz trägt das Wappen Hamburgs auf seinem Helm.
Ohne die Unterstützung von Red Bull wäre es für uns fast unmöglich gewesen, in die Formel 3 zu wechseln. Die Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Team hilft mir sehr.
Was Spitzensportler antreibt: In unserem Podcast 'Mind Set Win' kommen unterschiedlichste Sportprofis zu Wort, die über ihre mentale Einstellung sprechen und wie wir diese in unser alltägliches Leben integrieren können. Zu Beginn der zweiten Staffel spricht F1-Weltmeister Max Verstappen über das Vertrauen in den Prozess.
So empfahl sich Tim Tramnitz für ein Cockpit in der Formel 3, die im Rahmenprogramm der Königsklasse Formel 1 stattfindet. Bereits beim Saisonauftakt in Bahrain raste der Hamburger für MP Motorsport in drei Tests in die Top-3, im Rennen schaffte es das Top-Talent mit Platz 3 sogar bei seinem Debüt direkt auf das Podium.
Im ersten Formel-3-Rennen fuhr Tramnitz direkt auf das Podium
Beim zweiten Saisonrennen in Australien ging Tramnitz nach einem schwierigen Qualifying zwar leer aus, dennoch setzte der junge Fahrer mit den meisten Überholmanövern des Wochenendes ein klares Ausrufezeichen.
Mein Ziel ist die Formel 1. Und da will ich Weltmeister werden. Im kommenden Jahr will ich es schon in die Formel 2 schaffen.
Auch der darauffolgende Test in Barcelona lieferte gute Resultate, sodass Tramnitz und sein Team zuversichtlich in die restliche Saison gehen.
Bei der Europa-Premiere in Imola sicherte sich Tramnitz Platz 2 im Sprint-Rennen und damit sein bislang bestes Formel-3-Ergebnis. Neun Meisterschaftspunkte gab es für den Hamburger.
Beim Hauptrennen am Sonntag reichte es allerdings, ausgehend von Startplatz 10, nur für Rang 11. Sieben Rennwochenenden stehen in der Formel-3-Saison 2024 noch aus.
Den Sprung in die Formel 3 meisterte Tim Tramnitz mit Bravour
Und auch wenn die Ergebnisse noch offen sind steht fest: Das wird eine spannende Meisterschaft, die mit Tim Tramnitz ein Ausnahme-Talent vorweisen kann, von dem wir in den nächsten Jahren sicher noch viel hören werden.
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Sieg in der ersten Formel-3-Saison
Auch wenn es am Ende nicht ganz für die gewünschte Top-5-Platzierung gereicht hat, beendet Tim Tramnitz seine erste Saison in der Formel 3 glücklich.
Platz 1: Tim Tramnitz holt sich den Sieg beim Sprint in Monza
Denn beim Saisonfinale im italienischen Monza fuhr das deutsche Mega-Talent seinen ersten Sieg in der Open-Wheeler-Klasse ein. Mit konstanter Leistung von der Poleposition bis zur Ziellinie sicherte sich Tramnitz Platz 1 im Sprintrennen, was seine gelungene Premierensaison gekonnt unterstreicht.
Auch im Feature Race am Sonntag zeigte der junge Deutsche, wie gut ihm das Auto und die Strecke lagen. Mit Platz Sechs im Hauptrennen holte Tramnitz weitere acht WM-Punkte - und das nachdem er um insgesamt fünf Positionen nach vorne fahren konnte.
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So lief die F3-Saison 2024 für Tim Tramnitz
Die Formel-3-Saison 2024 war für Tim Tramnitz ein spannender Ritt. Bereits zum Saisonauftakt in Sakhir hagelte es Punkte für das Mega-Talent: Platz 3 im Haupt-Rennen und das mit nur 2,4 Sekunden Rückstand auf den Sieger.
Tim Tramnitz kann zufrieden mit der Premierensaison in der Formel 3 sein.
Mit Ausnahme von Melbourne und Silverstone konnte der junge Deutsch an jedem Rennwochenende punkten. Vor allem in den Sprints zeigte Tramnitz, welchen Speed er hat und fuhr gleich viermal auf das Podium - zuletzt, in Monza, sogar ganz oben auf das Siegertreppchen.
Wenn ich jetzt den Strich unter mein erstes Jahr ziehe, dann war das ein sehr guter Saisonabschluss.
Die konstanten Ergebnisse bescherten Tim Tramnitz am Ende Platz 3 in der Rookie-Wertung. In der Gesamtwertung ging es für den Deutschen am Ende mit Platz 9 in die Top-10.
Das wechselhafte Wetter in Spa konnte Tramnitz nicht vom Punkten abhalten.